Traumquoten für SRF dank Medaillenhelden
Die Alpinen haben dem SRF an der Ski-WM in Saalbach mit ihren Erfolgen Traumquoten beschert. Franjo von Allmens (23) Triumph in der Abfahrt verfolgten bis zu 1,19 Millionen Menschen live am TV, was einem Marktanteil von 75,9 Prozent entspricht. Über das gesamte Rennen waren durchschnittlich 924'000 Personen zugeschaltet (73,9 Prozent Marktanteil).
Den zweiten Lauf des Männerslaloms mit der Goldfahrt von Loïc Meillard sahen durchschnittlich 741'000 Zuschauer (76,3 Prozent), den Doppelsieg von Camille Rast und Wendy Holdener im Slalom der Frauen im Schnitt 643'000 (78,1 Prozent).
Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete SRF auch bei der Abendsendung «Alpine Ski-WM - Das Magazin», das im Mittel 276'000 Skifans erreichte (28,7 Prozent). Die Sendung, in der die sechs Schweizer Medaillengewinner der Team-Kombination der Männer zu Gast waren, verfolgten durchschnittlich 547'000 Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer am TV (43,9 Prozent). 2023 hatte sich der Durchschnittswert des WM-Magazins auf 154'000, 2021 auf 160'000 Personen belaufen.
Wo die Ösis uns noch voraus sind
An der Ski-WM in Saalbach hat die Schweiz ihren Status als Ski-Nation Nummer 1 der Gegenwart einmal mehr eindrücklich unter Beweis gestellt. Mit 13 Medaillen gewann man den Medaillenspiegel klar. Zum Ärger der zweitplatzierten Österreicher: ÖSV-Boss Herbert Mandl gab vor der WM das Ziel aus, die Zweistelligkeit der Schweizer im Medaillenspiegel zu verhindern.
Während dies nicht gelang, haben die Ösis in der ewigen Medaillenausbeute aber weiter die Nase vorn. In der Geschichte der Ski-WM konnten unsere östlichen Nachbarn nämlich 316 Medaillen gewinnen, während die Schweizer sich 224 Mal über Edelmetall freuen konnten. Also 92 Medaillen Rückstand.
Und die Österreicher kosten die Führung im ewigen Medaillenspiegel aus. «Keine Wachablöse! Da hat die Schweiz noch Aufholbedarf», titelt die «Kronenzeitung» und feiert sich im Artikel prompt noch als «Ski-Nation Nummer eins» ab.
Italiens Ski-Boss kritisiert Vinatzer und Co. heftig
Den Abschluss der Ski-WM in Saalbach hatten sich die Italiener ganz anders vorgestellt. Im Slalom schieden mit Alex Vinatzer und Tobias Kastlunger (25) gleich zwei Athleten aus. Lediglich der 38-jährige Stefano Gross fuhr nach starkem ersten Lauf auf Rang 20. Die enttäuschende Leistung der Slalomläufer kritisierte Italien Ski-Chef Massimo Carca heftig. «Wir haben uns nicht richtig auf Schnee und Kurs eingestellt. Stefano Gross hat aber gezeigt, dass mit Einsatz und Wille etwas möglich gewesen wäre. Er hat alles gegeben, die Jungen nicht», analysierte der Männer-Rennsportleiter im Presseschreiben.
Nach dem Rennen wurde Vinatzer vom südtirolischen Onlinemagazin SportNews mit der Kritik seines Chefs konfrontiert. Der 25-Jährige reagierte mit gewohnter Coolness: «Ich hatte Willen ohne Ende. An so einem Tag ist es wichtig, sich bei der Analyse nicht von Emotionen leiten zu lassen.» Der Strecke gab der WM-Bronze-Gewinner von 2023 aber nicht die Schuld: «Wenn man konstant vorne mitfahren will, muss man überall gut sein.»
Schwede tobt nach WM-Ausfall
Kristoffer Jakobsen scheidet in Saalbach als erster Fahrer im ersten Lauf des Slaloms aus. Der Schwede nimmt gleich nach dem Start volles Risiko und ist bei der ersten Zwischenzeit mit Bestzeit noch voll auf Kurs. Nach den nächsten Schwüngen im oberen Teil fädelt er jedoch ein. Der Technik-Spezialist bringt in dieser Saison schon zum vierten Mal den ersten Durchgang nicht ins Ziel. Den Frust über den Ausfall an der WM lässt Jakobsen anschliessend an seinem Material aus. Noch auf der Strecke zerbricht der 30-Jährige einen seiner Stöcke. Im Zielraum wirft er wütend seinen Helm zu Boden und zerstört auch noch seinen zweiten Stock.
Nach Sturz im November – Shiffrin über Kilde: «Er konnte mich nicht berühren»
Im letzten November verletzte sich Mikaela Shiffrin (29) in Killington (USA) schwer. Wie sie im Interview mit Eurosport nun erzählt, sei ihr Verlobter Aleksander Aamodt Kilde (32) nach der Verletzung eine wichtige Stütze gewesen.
Gleich zu Beginn sei er nach Colorado gekommen, was wunderbar gewesen sei. Anschliessend sei es für sie aber schwierig gewesen, so viel von ihm getrennt zu sein. Auch ansonsten habe es durch die Verletzung Probleme gegeben: «Er konnte mich nicht wirklich berühren, weil alles wehtat. Man liegt im Bett und hält sich nur an den Händen.»
Trotzdem ist Shiffrin sehr dankbar für den Support ihres Verlobten. «Er hat seine eigenen Probleme und zeigt dennoch so viel Verständnis für meine», schwärmt die 99-fache Weltcupsiegerin. Der Norweger ist seit seinem schweren Sturz in der Abfahrt von Wengen BE im Januar 2024 selbst ausser Gefecht. Dennoch habe Kilde sie während ihrer Reha-Phase von Anfang an unterstützt. «Es ist so toll, seine Unterstützung zu haben. Wie immer ist er der positivste und hilfreichste Mensch», so die 29-Jährige.
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«Das beste Gefühl» – Kristoffersen kontert Kritiker
Henrik Kristoffersen will bei der WM in Saalbach im Slalom und Riesenslalom voll angreifen. Über die kritischen Stimmen, die aufgrund seiner weniger erfolgreichen letzten Saison laut wurden, hat er eine klare Meinung: «Diesen Leuten das Gegenteil zu beweisen, ist eines der besten Gefühle in der Welt.» Aktuell führt Kristoffersen den Slalom-Weltcup an.
In einem Interview mit der österreichischen «Kronen Zeitung» erwähnte der 30-Jährige, dass er auf eine «interessante» Kurssetzung und etwas weichere Bedingungen hoffe. Mit einem Sieg im Slalom könnte der Norweger in die Fussstapfen von Marcel Hirscher treten, der als bisher letzter Skirennfahrer zweimal hintereinander Slalom–Weltmeister wurde. Kristoffersen betonte aber, dass beide Disziplinen für ihn gleich wichtig seien.
Murisier muss für Riesenslalom passen
Bittere Nachrichten von den Schweizer Ski-Männern. Weil Justin Murisier (33) nach der Kombi-Abfahrt wieder Schmerzen im Knie verspürt, hat er sich entschieden, den. Riesenslalom vom Freitag auszulassen. Murisier hat in seiner Karriere drei Kreuzbandrisse erlitten und in dieser Saison auch in Adelboden wegen Kniebeschwerden verzichtet.
Aus Schweizer Sicht werden damit Titelverteidiger Marco Odermatt, Loïc Meillard, Thomas Tumler und Luca Aerni im Riesen starten.
Colturi übergibt sich – und irritiert Rast
Camille Rast kommt im WM-Riesenslalom überhaupt nicht auf Touren. Eine fehlerhafte Fahrt kostet viel Zeit. Hinzu kommt, dass die Vorbereitung am Start alles andere als optimal war. Das Gefühl sei nicht gut gewesen. Der Grund: «Lara Colturi hat gekotzt, dann war mir schlecht und ich war nicht mehr in meinem Rennen», sagt sie gegenüber SRF. Sie habe zwar ihr Bestes gegeben, aber es sei nicht optimal gewesen. «Ich bin mega sensibel, ich glaube, ich werde zwischen den Läufen nichts essen», so Rast weiter.
Wie Colturis Manager Andrea Cappelletti gegenüber Blick sagt, ist die 18-Jährige ziemlich krank. «Sie hat stark gehustet und hatte das Gefühl, dass etwas aus dem Magen hochkommt.» Gleichzeitig gibt er leichte Entwarnung: «Nichts Schlimmes, sie ist ok.»
Keine Überraschung im Technikerinnen-Aufgebot
Das Aufgebot für die Technik-Rennen der Frauen kommt wie erwartet und ohne Überraschungen daher.
Lara Gut-Behrami führt das Schweizer Quartett für den WM-Riesenslalom vom Donnerstag an. Die Weltmeisterin von 2021 überzeugte in der Basisdisziplin zuletzt mit Rang 2 am Kronplatz. Ebenfalls einen Podestplatz aufweisen kann Camille Rast. Die Walliserin belegte zu Beginn der Saison in Killington Platz 3 – ihr erstes Top-3-Resultat im Riesenslalom. Die erfahrenen Wendy Holdener und Michelle Gisin komplettieren die Riesenslalom-Equipe.
Am Samstag im Slalom gehören Camille Rast und Wendy Holdener zu den aussichtsreichsten Medaillenkandidatinnen. Beide standen schon dreimal auf dem Podest, Rast konnte gar zwei Rennen gewinnen. Mit Mélanie Meillard hat Swiss-Ski ein weiteres heisses Eisen im Feuer. Die Neuenburgerin klassierte sich stets in den Top 10 und in Schlagdistanz zu den Podesträngen. Den vierten Startplatz nimmt Eliane Christen ein. (SDA)
Vonn gesteht Fehler nach Kombi-Zoff
Ski-Queen Lindsey Vonn (40) gibt sich an der WM in Saalbach ungewohnt selbstkritisch. «Ich bin gefahren wie eine Schildkröte», sagt sie zu ihren 2,51 Sekunden Rückstand in der Abfahrt der Team-Kombi. Auch bezüglich ihrer Kritik an der Zusammenstellung der Kombi-Duos krebst Vonn zurück. «Vielleicht sollte ich die Finger von Twitter (X) lassen», gibt die Amerikanerin zu. Vonn ärgerte sich in mehreren kryptischen Nachrichten über das US-Team, das Slalom-Superstar Mikaela Shiffrin mit Abfahrts-Weltmeisterin Breezy Johnson für die Team-Kombi aufgestellt hatte. «Meine Posts haben der Situation sicher nicht geholfen. Ich war enttäuscht, wie kommuniziert wurde. Es war nicht fair, via Instagram erfahren zu müssen, dass Mikaela mit jemand anderem fährt. Auch wenn es die perfekte Kombination ist: Ich bin 40, man hätte mich wenigstens anrufen können.» Immerhin steht die einsichtige Vonn nach Gold von Shiffrin/Johnson so nicht als schlechte Verliererin da.
Gut-Behrami trocknet Holdener-Tränen
Berührende Szene an der Ski-WM in Saalbach: Bei der Siegesfeier der Team-Kombi hat Wendy Holdener (31) Tränen in den Augen. Dann wischt ihr Silber-Partnerin Lara Gut-Behrami (33) diese von der Wange. Durch ihren Traum-Lauf im Slalom brachte sich Holdener zusammen mit der Tessinerin noch aufs Podest.
SRF-Expertin Tina Weirather, die gut mit Holdener befreundet ist, sagt im WM-Studio: «Ich habe das Gefühl, dass bei ihr viel hochkommt. Wegen des Verlusts ihres Bruders sind es diese Saison gerade solche Momente, in denen sie ganz speziell an ihn denkt. Ganz schön ist, dass ihre Familie da ist und sie so in die WM einsteigen kann.»
Holdener gibt danach selber tiefen Einblick: «Es war eine Traurigkeit bei mir und meiner Familie, das habe ich auf der Bühne gesehen. Aber ich bin extrem froh, dass ich das mit Lara heute erleben durfte.»
Nach der Abfahrt von Gut-Behrami war das Schweizer Duo zwischenzeitlich auf Platz 12. «Wenn es eine richten kann, dann Wendy», sagte diese. Stunden später stehen sie zusammen auf dem Podest. «Danke an alle, dass ihr gekommen seid, es hat Spass gemacht», lacht Gut-Behrami auf der Bühne. Nach diesen Worten kann auch Holdener wieder strahlen.