Heil ins Ziel kommen – das ist für Lara Gut-Behrami (32) an diesem Sonntag das Wichtigste. «Es war keine Besichtigungsfahrt, ich war aggressiv am Start. Aber mein Gedanke war, bloss nichts zu riskieren. Ich fuhr nicht die engsten Radien.»
Trotzdem feiert die Tessinerin am Ende ihren 41. Weltcupsieg und überholt damit Ski-Legende Pirmin Zurbriggen (40 Siege). «Es wäre schneller gegangen, aber ich hatte heute andere Prioritäten. Ich wollte stark fahren und gesund ins Ziel kommen.»
195 Punkte fehlen noch zu Shiffrin
Beides gelingt Gut-Behrami vorzüglich. Im Gegensatz zu den beiden Abfahrten hat sie keinen Patzer in der Fahrt – vor allem im unteren Teil schafft sie es wie keine andere, die Kurven rasch zuzumachen. Rutscher? Fehlanzeige.
Mit ihrem Sieg übernimmt sie die Führung im Super-G-Weltcup – auch im Riesenslalom trägt sie die rote Nummer der Führenden. Gleichzeitig rückt Gut-Behrami der verletzten Mikaela Shiffrin (28, USA) im Gesamtweltcup auf die Pelle – das Polster der Amerikanerin schrumpft auf 195 Zähler.
Schweizer Team ist ramponiert
Wird Gut-Behrami nach 2016 auch 2024 die grosse Kristallkugel gewinnen? «Ich denke nicht daran. Diese harten Tage in Cortina haben wieder einmal gezeigt, wie entscheidend es ist, gesund zu bleiben. Die vielen Stürze sind der Wahnsinn. Mein Ziel ist, im März noch ganz zu sein – dann schauen wir.»
Und die anderen Schweizerinnen? Sie sind mental so ausgelaugt, dass nicht viel möglich ist. Jasmine Flury (30) wird 13. und die frisch aufgebotene Noémie Kolly (25) landet auf dem guten Rang 16.