Am Samstagmittag erleben die Ski-Fans ein Déjà-vu. Und das gleich doppelt. Erst stürzt in der zweiten Abfahrt von Cortina d'Ampezzo (It) die Amerikanerin Isabella Wright (26) heftig. Sie muss mit dem Helikopter geborgen werden. Das erinnert an den Vortag, als es schon ihre Landsfrau Mikaela Shiffrin (28) übel erwischte. Wright kommt mit einer Schnittwunde am Kinn davon, scherzt und lacht schon kurz darauf mit ihren Teamkolleginnen im Zielraum.
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Kaum diesen Schreck verdaut, gibts das zweite Déjà-vu. Nach rund 70 Fahrsekunden kassiert Joana Hählen (32) einen Schlag, sie bricht umgehend ihre Fahrt ab. Offensichtlich hat sie Schmerzen, sie legt sich sogar kurz auf die Piste. Das erinnert an Corinne Suter (29). Am Freitag brach auch sie ihre Fahrt unter Schmerzen ab. Ihre Schreie gingen durch Mark und Bein. Am Abend gabs die brutale Diagnose: Kreuzbandriss. Ihre Saison ist vorzeitig vorbei.
Bein dick einbandagiert
Hählen schreit zwar nicht, aber dass wohl etwas mit ihrem Knie nicht in Ordnung ist, zeigt sich wenig später im Zielraum. Sie wird in eine Art Rollstuhl verfrachtet, das rechte Bein dick einbandagiert. So wird sie ins Spital gebracht, um das Ganze zu untersuchen. Die bittere Diagnose: Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie. Auch für sie ist die Saison damit wohl vorzeitig zu Ende.
Wie Swiss Ski mitteilt, will Hählen in den kommenden Tagen in der Schweiz die weiteren Schritte planen.
Die Bernerin hat, was Knieverletzungen anbelangt, leider schon einige Erfahrung. In ihrer Karriere hat sie sich schon dreimal das Kreuzband gerissen: 2011, 2014 und 2018. Beim letzten Mal verzichtete sie auf eine chirurgische Rekonstruktion, fährt seither ohne ganzes Kreuzband. «Es war die vielleicht beste Entscheidung meiner Karriere», sagte sie einst zu Blick. (bir)