Freud und Leid liegen im Sport oft nah beieinander. Diese Erfahrung muss auch Österreichs Ski-Hoffnung Vincent Wieser machen.
Im Europacup ist der 21-Jährige in diesem Winter so stark unterwegs wie noch nie. Mitte Dezember feierte er in Santa Caterina (It) als Sieger und Zweiter in den beiden Abfahrten seine Podest-Premieren. Als Lohn durfte er die Trainings für die Weltcup-Abfahrten in Kitzbühel (Ö) bestreiten. Auf einen Renn-Start verzichtete er gemäss «Kleine Zeitung» dann aber unter anderem, weil sein Fokus dem Europacup gilt. Und das zu Recht, wie er Anfang dieser Woche bewiesen hat. In Tarvisio (It) triumphierte er erstmals in einem Super-G – bei einem österreichischen Vierfach-Sieg.
«Gehört zum Spiel dazu»
Dank dieser Leistungen führt Wieser nicht nur die Gesamtwertung an, sondern ist auch in der Abfahrt Leader. Im Super-G liegt er zudem auf Platz 2. Nun wird er ausgebremst. Am Donnerstag stürzte er in der zweiten Abfahrt von Tarvisio übel.
Mit starken Zwischenzeiten unterwegs, hat es ihm den linken Ski verschlagen. Wieser überschlug sich mehrfach, nicht nur seine Ski flogen weg, sondern auch die Brille. Er landete mit einem heftigen Aufprall in den Fangnetzen. Wie skinews.ch schreibt, hat er sich dabei an der Schulter verletzt. Genaue Untersuchungen folgen am Freitag. «Nach dem Sturz brauche ich eine kleine Pause», schreibt Wieser auf Instagram. «Das gehört zum Spiel dazu.»
Sollte er länger ausfallen, wäre er nicht der erste Verletzte, den der alpine Skisport in diesem Winter zu beklagen hat. Nachdem es in den letzten Wochen im Weltcup unter anderem Aleksander Aamodt Kilde (31), Alexis Pinturault (32) oder Petra Vlhova (28) erwischt hat, gab es in dieser Woche auch aus dem Europacup zwei Verletzte zu beklagen. Die Französin Doriane Escane (25) hat sich das Kreuzband gerissen und die Österreicherin Lisa Grill (23) das Aussenband. Für beide ist die Saison vorbei. Besonders bitter: Zum Zeitpunkt der Verletzung lagen die sie in der Europacup-Gesamtwertung auf den Plätzen 1 und 2. (bir)