Südtiroler machen «La Roche» schnell
Die Mölggs sorgen für Rochats Slalom-Aufschwung

Marc Rochat lässt sich bei seinem Vorstoss in die Weltspitze nicht stoppen. Seit diesem Winter wird er von einer der herausragenden Figuren in Italiens Alpin-Geschichte angetrieben.
Publiziert: 25.01.2024 um 15:31 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2024 um 17:18 Uhr
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Marc Rochat fährt in diesem Winter so konstant wie nie zuvor.
Foto: keystone-sda.ch

Obwohl Marc Rochat am Stadtrand von Lausanne aufgewachsen ist, hat der Slalom-Spezialist eine starke italienische Prägung erhalten. Seine Mama Camilla stammt aus Italien, sein erstes Idol war Alberto Tomba. Und seit sechs Jahren fährt der 31-Jährige total auf Nordica-Ski ab, die unweit von Venedig in Treviso produziert werden.

Bei Nordica bekleidet seit letztem Frühling ein Mann den Posten des Rennchefs, der Rochat seit vielen Jahren als Vorbild dient – die Rede ist von Manfred Mölgg (41), dem Slalom Vize-Weltmeister von 2007. «Der Zuzug von Manni verleiht meiner Karriere noch einmal einen richtigen Schub», ist der Waadtländer überzeugt. Die Statistik untermauert diese Behauptung: Der einstige Ausfall-Garant ist in diesem Winter der konstanteste Schweizer «Zick-Zacker», in den vier letzten Weltcup-Slaloms hat Rochat die Ränge 5 (Adelboden), 6 (Wengen), 10 (Kitzbühel) und 4 (Schladming) belegt. Auf der «Planai» fehlten dem Sohn des langjährigen Swiss Ski-Vizepräsidenten Jean Philipp Rochat lumpige sechs Hundertstel zum ersten Podestplatz.

«Die Geduld zahlt sich aus»
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«Der beste Ski-Tester der Welt!»

Das Lob seines neuen Chefs dürfte «La Roche» aber über das knapp verpasste «Stockerl» hinwegtrösten. «Marc hat mit Ausnahme eines Fehlers kurz vor dem Ziel im zweiten Lauf eine absolut geniale Leistung abgeliefert. Im Vergleich zum Saisonbeginn gibt er sich jetzt nicht mehr mit einem 10. Rang zufrieden. Er hat erkannt, dass er mit den Besten der Welt mithalten kann, er geht mit viel mehr Selbstvertrauen zu Werke. Ich bin mir sicher, dass wir noch viel Freude an ihm haben werden», sagt Mölgg, der als Rennfahrer drei Weltcupsiege und insgesamt 20 Podestplätze eingefahren hat.

Rochat erklärt, warum er vom Südtiroler derart stark profitieren kann. «Weil Manni seine grossartige Karriere ja erst vor zwei Jahren beendet hat, weiss er nach wie vor ganz genau, was ein Athlet in der heutigen Zeit braucht. Und weil er nach wie vor auf sehr hohem Niveau Ski fährt, ist er für mich der beste Ski-Tester der Welt. Er ist sozusagen der goldene Fuss in meinem Team!»

Auch Mölggs Bruder nimmt eine wichtige Rolle ein

Eine ganz wichtige Rolle spielt für Rochat aber auch Mölggs jüngerer Bruder Michael, der bei Nordica die Rolle des Chefentwicklers einnimmt. Michael Mölgg zählte bis im letzten Jahr zu den besten Service-Technikern im Ski-Zirkus. Bei der WM in Courchevel gewann der 33-Jährige mit dem Italiener Alex Vinatzer Bronze im Slalom. Mit derart viel mölgg'schem Know-how im Rücken dürfte es wirklich nur eine Frage der Zeit sein, bis Rochat erstmals von einem Weltcup-Podium grüsst.

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