«Lara kann es schaffen»
Ski-Ikone Cuche glaubt an Gut-Behramis historische Super-G-Kugel

Didier Cuche (50) hat nicht nur einst mit Lara Gut-Behrami (33) gearbeitet, sondern kennt die Gesetze von Weltcupfinals. Er sagt, was beim Hitchcock-Finale entscheidet.
Publiziert: 23.03.2025 um 09:59 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2025 um 11:13 Uhr
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Didier Cuche (50) wird am Sonntag gespannt zuschauen, ob Federica Brignone oder Lara Gut-Behrami die Super-G-Kristallkugel holt.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Lara Gut-Behrami kämpft um sechste Super-G-Kristallkugel gegen Federica Brignone
  • Didier Cuche und Bernhard Russi glauben an Gut-Behramis Sieg
  • Nur fünf Punkte trennen Gut-Behrami und Brignone vor dem Final
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Mathias GermannReporter Sport

Was verbindet Lara Gut-Behrami (33) mit Katja Seizinger (52) und Lindsey Vonn (40)? Klar: Die Tessinerin, die Deutsche und die US-Frau zählen zu den grössten Skirennfahrerinnen aller Zeiten. Es gibt aber noch eine Gemeinsamkeit zwischen ihnen: Alle drei haben in ihrer Karriere fünf Super-G-Kristallkugeln gewonnen.

Doch während die 1999 zurückgetretene Deutsche längst von der Bildfläche verschwunden ist und Vonn trotz eines soliden Comebacks kaum noch Disziplinenwertungen gewinnen dürfte, könnte die Tessinerin am Sonntag alleinige Rekordhalterin werden.

Fünf Punkte liegt Gut-Behrami vor dem Showdown beim Weltcupfinal in Sun Valley (USA) hinter Federica Brignone (34, It). «Lara muss und wird alles in die Waagschale werfen. Es wird ein Duell auf höchstem Niveau», prognostiziert Speed-Legende Didier Cuche (50).

Der Neuenburger hat nicht nur einst als Berater mit Gut-Behrami gearbeitet, sondern 2011 auch die Super-G-Wertung gewonnen. «Bevor es für mich in der Abfahrt richtig gut lief, war der Super-G meine stärkste Disziplin. Leider fehlte mir dort aber immer ein wenig die Konstanz», so der vierfache Abfahrts-Kristallkugelgewinner.

«Es gibt in ihrer Situation kein Taktieren»

Cuche macht keinen Hehl daraus, für wen sein Herz vor dem TV schlagen wird – für Gut-Behrami. «Auch wenn Brignone zuletzt einen extrem positiven Flow hatte, kann es Lara schaffen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass bei Brignone die Nerven mitspielen», so der Neuenburger.

Die Nerven? Cuche weiss, wovon er spricht. 2009 in Bormio (It) reichten «Speedier» sage und schreibe 99 Punkte Vorsprung nicht, um die Super-G-Kugel zu gewinnen. Er verbremste seinen Lauf, wurde 16. und musste zusehen, wie der Österreicher Hannes Reichelt (44, Ö) in extremis siegte und letztlich einen Punkt vor Cuche landete. «Bei Lara und Brignone ist die Ausgangslage einfacher – für sie gibt es kein Taktieren.»

Fakt ist: Beide hätten die Kugel verdient. In jedem der bisher acht Super-Gs rasten sowohl Gut-Behrami als auch Brignone in die Top 5 – eine bärenstarke Konstanz. Weil die Tigerin aus dem Aostatal häufiger siegte (3:1), hätte Gut-Behrami bei Punktgleichheit das Nachsehen. Dieses Szenario ist jedoch unwahrscheinlich – man kann davon ausgehen, dass die Bessere der beiden auch die Kugel holen wird.

Die Schweizer Ski-Legende Bernhard Russi (76) glaubt jedenfalls an einen Schweizer Triumph: «Brignone ist für mich trotz ihres super Aufschwungs noch etwas fehleranfälliger. Darum glaube ich, dass Lara diese Kugel nach Hause fährt.»

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