Ihr unkonventioneller Saisonplan geht voll auf
Taktikfüchsin Fähndrich nicht mehr zu bremsen

Eigenes Team, eigener Weg: Langlauf-Ass Nadine Fähndrich hat in diesem Winter alles richtig gemacht – und kann jetzt in Lahti die beste Saison ihrer Karriere krönen.
Publiziert: 20.03.2025 um 13:04 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2025 um 15:47 Uhr
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Nadine Fähndrich sprintete in Tallinn zu ihrem zweiten Saisonsieg im Weltcup.
Foto: imago/Newspix24

Darum gehts

  • Nadine Fähndrich ist im Langlaufsprint eine Macht
  • Fähndrich zeigt mehr Durchsetzungsvermögen und taktiert hervorragend im Wettkampf
  • Sieben Podestplätze diese Saison, davon sechs im Einzel- oder Teamsprint
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Marco PescioReporter Sport

Es gab eine Zeit in ihrer Karriere, da hatte Nadine Fähndrich (29) Mühe, «zu ellbögeln» – das hat sie einst selbst gesagt. Die Eigenthalerin war in der Loipe viel zu lieb, zeigte zu wenig Durchsetzungsvermögen. Ihre harmoniesuchende Art im privaten Leben drang auch im knallharten Weltklasseniveau-Sport durch. Doch das ist mittlerweile Schnee von gestern. Denn in dieser Saison zeigt die inzwischen routinierte Topathletin, welch eindrückliche Entwicklung sie durchgemacht hat.

Fähndrich beweist mehr denn je ihren Killerinstinkt. Sie spielt ihre Erfahrung auf der Strecke voll aus, taktiert hervorragend – und macht der Konkurrenz Mal für Mal deutlich, dass mit ihr im Sprint nicht zu spassen ist. Der Weltcupsieg in Tallinn vom Mittwochabend ist bereits ihr siebter Podestplatz in diesem Winter, sechs davon holte sie im Einzel- oder Teamsprint. Hinzu kommen die beiden Bronzemedaillen an der Nordisch-WM in Trondheim, ebenso im Einzel- und im Teamsprint.

Aus Fähndrich ist eine Sprint-Dominatorin geworden. Auf dem Papier ist sie das in dieser Saison zwar nicht, denn die Finnin Jasmi Joensuu (28) führt die Disziplinenwertung ein Rennen vor Schluss uneinholbar an. Doch das ist vor allem dem 2022/23 eingeführten neuen Punktesystem geschuldet. Faktisch hat Fähndrich nämlich die Sprint-Saison zusammen mit der schwedischen Weltmeisterin Jonna Sundling (30) dominiert – die Innerschweizerin holte zwei Siege und drei weitere Podestrangierungen im Einzel. Die (ansonsten einfach sehr konstante) Joensuu steht nur bei einem Sieg und einem zweiten Platz in diesem Winter.

Mit eigenem Coach zum Erfolg

Durchsetzungsvermögen hat Fähndrich derweil auch in einem anderen Punkt bewiesen. Als es letzten Frühling bei Swiss-Ski zur grossen Trainerrochade kam, beharrte sie darauf, weiterhin mit ihrem Coach Ivan Hudac (53) weiterarbeiten zu können. Sie absolvierte, zusammen mit ihrem Bruder Cyril (25), sowohl die Saisonvorbereitung als auch den WM-Aufbau allein mit dem slowakischen Trainer. Auch dieser Entscheid erwies sich als goldrichtig – die Resultate sprechen für sich.

Jetzt könnte sie beim abschliessenden Sprint in Lahti (Fin) am Freitag (ab 17.30 Uhr) ihren bisherigen Disziplinenwertungsrekord egalisieren. Platz zwei, den sie schon 2020/21 und 2022/23 holte, hat sie nach dem Tallinn-Erfolg bereits inne. Nun muss sie ihn zum Schluss noch gegen die Schwedin Maja Dahlqvist (22 Punkte hinter ihr) und die Deutsche Laura Gimmler (31, 87 Zähler) verteidigen.

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