«Gibt Sachen, die kann man nicht durchzwängen»
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Russi über Abfahrts-Absage:«Gibt Sachen, die kann man nicht durchzwängen»

Hoffnung nach Abfahrts-Absage
Odermatt trainiert schon Slalom für den Kugel-Kampf

Obwohl der heftige Schneefall in der Lenzerheide Marco Odermatt (23) ein wichtiges Rennen geraubt hat, sind seine Chancen auf den Gesamt-Weltcupsieg immer noch intakt.
Publiziert: 17.03.2021 um 17:40 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2021 um 21:12 Uhr
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«Das mit dem Gewinn der Kugel wird jetzt sehr schwer werden», sagt Marco Odermatt nach der Absage der Abfahrt in Lenzerheide. Chancenlos ist er aber nicht.
Foto: Sven Thomann
Marcel W. Perren

Marco Odermatt ist ein grosser Bewunderer von NHL-Star Nino Niederreiter (28). Und dank dem Goalgetter der Carolina Hurricanes (13. Tore in 28. Spielen) hatte der Nidwaldner gestern Morgen trotz der Abfahrts-Absage ein Grinsen im Gesicht. Für den Lichtblick sorgte eine Videobotschaft von «El Nino»: «Lieber Marco, ich gratuliere Dir zu deinen Leistungen in diesem Winter – wirklich ganz grosser Sport. Nun wünsche ich mir, dass du beim Finale in meinem Heimat-Kanton die grosse Kugel gewinnst.»

Obwohl sich der 23-Jährige wie ein kleiner Bub über diese Worte freute, muss er die Erwartungen des zweifachen Eishockey-Vize-Weltmeisters etwas dämpfen: «Das mit dem Gewinn der Kugel wird jetzt sehr schwer werden.»

Klar: Odermatt hat durch die Absage der Abfahrt im Kampf um den Gesamtweltcup ein wichtiges Rennen verloren. Nun bleiben dem sechsfachen Junioren-Weltmeister realistisch betrachtet nur noch der Super-G und der Riesenslalom, um die 31 Punkte auf Alexis Pinturault aufzuholen.

Alpin-Chef gibt keine Stallorder aus

Weil im finalen Akt des Kugel-Krimis jeder Punkt entscheidend sein kann, fragte BLICK bei den Swiss-Ski-Trainern nach, ob Loïc Meillard im Riesenslalom gegebenenfalls bremsen müsse, um Teamkollege Odermatt eine bessere Platzierung und damit mehr Punkte zu überlassen. Alpinchef Walter Reusser sorgt für Klarheit: «Ich würde niemals einem von unseren Athleten den Auftrag geben, für einen Mannschaftskollegen zu bremsen. Skifahren ist ein Einzelsport, jeder muss für sich selber das Optimum herausholen.»

Klar ist aber auch: Wenn Odermatt bei den nächsten beiden Rennen in der Lenzerheide so fährt, wie bei den letzten Rennen in Saalbach (Sieg im Super-G) und Kranjska Gora (Triumph im Riesenslalom) wird er die Hilfe seiner Teamkollegen auch gar nicht benötigen.

Am Dienstag trainierte Odermatt auf Slalom-Ski

Wenn er im Super-G und Riesenslalom 200 Punkte holt, muss Pinturault in drei Rennen 169 Punkte einfahren. Zur Erinnerung: In den letzten Rennen hat der 29-jährige Franzose gerade Mal 66 Punkte gesammelt (16 beim Saalbach Super-G, 50 beim Kranjska-Riesen, 0 beim Kranjska-Slalom).

Enges Weltcup-Finale

Drei Rennen stehen noch aus, in denen die Fahrer punkten können. Beim Weltcup-Finale gibt es jeweils für die besten 15, Punkte zu holen, im Gegensatz zum Rest der Saison, wo die Top 30 mit Zählern belohnt werden. Ein Sieg bringt 100 Punkte danach gehts weiter mit 80 - 60 - 50 - 45 - 40 - 36 - 32 - 29 - 26 - 24 - 22 - 20 - 18 - 16.

Bei Punktgleichheit kommt es zunächst auf die Anzahl Siege an. Stimmt auch die überein, zählen die zweiten Plätze, dann die dritten usw.

Bei den Männern liegt Alexis Pinturault 31 Punkte vor Marco Odermatt. Bei den Anzahl Siegen steht es 4:3 für den Franzosen. Bei den Frauen führt Petra Vlhova um 96 Punkte vor Lara Gut-Behrami. Beide haben sechs Siege auf dem Konto.

Drei Rennen stehen noch aus, in denen die Fahrer punkten können. Beim Weltcup-Finale gibt es jeweils für die besten 15, Punkte zu holen, im Gegensatz zum Rest der Saison, wo die Top 30 mit Zählern belohnt werden. Ein Sieg bringt 100 Punkte danach gehts weiter mit 80 - 60 - 50 - 45 - 40 - 36 - 32 - 29 - 26 - 24 - 22 - 20 - 18 - 16.

Bei Punktgleichheit kommt es zunächst auf die Anzahl Siege an. Stimmt auch die überein, zählen die zweiten Plätze, dann die dritten usw.

Bei den Männern liegt Alexis Pinturault 31 Punkte vor Marco Odermatt. Bei den Anzahl Siegen steht es 4:3 für den Franzosen. Bei den Frauen führt Petra Vlhova um 96 Punkte vor Lara Gut-Behrami. Beide haben sechs Siege auf dem Konto.

Zudem spricht immer mehr dafür, dass Odermatt am Sonntag nach anfänglicher Ablehnung im abschliessenden Slalom nun doch an den Start gehen wird. Am Dienstag trainierte er erstmals seit längerer Zeit für diese Disziplin.

Und BLICK-Experte Bernhard Russi traut Odermatt auch hier Weltcuppunkte zu, obwohl er seit der Schweizermeisterschaft 2018 keinen Slalom mehr bestritten hat: «Beim Weltcup-Final stehen ja pro Disziplin höchstens 25 Athleten am Start. Und bei einem komplizierten Slalom besteht durchaus die Möglichkeit, dass zehn Fahrer ausscheiden. In diesem Fall müsste Marco lediglich zwei Mal ins Ziel fahren, um als 15 vielleicht die entscheidenden Punkte für den Gesamtweltcupsieg zu holen.»

Am Donnerstag kämpft Odermatt ja aber auch noch um die kleine Super-G-Kugel. In diesem Fall sind seine Chancen allerdings wirklich minimal. Österreichs Doppel-Weltmeister Vincent Kriechmayr genügt für dieses Kristall der 14. Rang.

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