Alfred Hitchcock hätte es nicht besser hinbekommen! Gleich sieben der zehn Kugel-Entscheidungen fallen in Lenzerheide. Darunter die zwei wichtigsten – jene im Gesamtweltcup. Doch genau dabei droht ein sinnloses FIS-Reglement die Spannung zu zerstören. «Das Programm beim Weltcupfinal kann nicht verändert werden», steht geschrieben. Heisst: Werden die Abfahrten wegen des schlechten Wetters gestrichen, werden sie auch nicht nachgeholt.
Damit werden Gut-Behrami und Odermatt der Chance beraubt, ihr Kartenblatt im Kampf um den Gesamtweltcup aufzubessern. Auch Corinne Suter und der Österreicher Matthias Mayer müssten ihre Angriffspläne in der Disziplinenwertung begraben.
Dabei ist für die kommenden Tage besseres Wetter angekündigt – auch für den Teamwettbewerb am Freitag. Somit wird tatsächlich dieser irrelevante Event stattfinden anstatt der Abfahrten. Das versteht keiner. Ein Witz.
Bleibt die Frage: Warum ist die FIS so unflexibel? Vielleicht dachte man bei der Erstellung des Reglements an die Logistik. Oder an die Ticketverkäufe. Auch die TV-Interessen spielten wohl mit und auch die Angst, dass sich die Ausrichter-Nation des Weltcupfinals mit willkürlichen Verschiebungen einen Vorteil verschaffen könnte.
Mag alles sein. Aber: Letztlich muss der sportliche Wettkampf immer über allem stehen. Darum muss die FIS das Reglement für die Zukunft anpassen. Auch wenn das in der aktuellen Situation nichts mehr hilft.
