Es ist ein dunkles Kapitel in der Schweizer Ski-Geschichte! Es ist am 13. März 2008, als Didier Cuche beim finalen Super-G in Bormio für den Gewinn der kleinen Kugel der 15. Rang genügt. Vor dem Start von Dani Albrecht liegt der «Speedier» exakt auf diesem 15. Rang.
Noch schlimmer: Hannes Reichelt, Cuches einziger Widersacher in diesem Kugel-Kampf, führt das Rennen an. Cheftrainer Martin Rufener versucht deshalb, über Funk Albrecht den Auftrag zu übermitteln, für den Teamkollegen zu bremsen. Doch es ist zu spät, der Funkspruch kommt nicht bei «Albright» an.
Resultat: Dani fährt auf den elften Rang, und Cuche verliert dadurch die bereits sicher geglaubte Kugel um einen Punkt.
Gibts eine Notfall-Stallorder?
Deshalb stellt sich vor dem aktuellen Weltcupfinal in der Lenzerheide die Frage: Gibt es für den Notfall eine Stallorder im Schweizer Team?
In der Abfahrt löst sich die heikle Frage von selber. Weil die Rennen abgesagt werden müssen, hat Beat Feuz seine vierte Kugel in Serie sicher. Und Corinne Suter holt keine, das ist auch klar.
Was, wenn nur noch Meillard Odermatt verdrängen kann?
Am Samstag könnte es darum umso heisser werden. Es könnte sein, dass Marco Odermatt mit einem Sieg im Riesenslalom den Triumph im Gesamtweltcup fixieren könnte. Und nach der Abfahrts-Absage wird er auf jeden Zähler angewiesen sein.
Wie würde die Schweizer-Teamleitung reagieren, wenn «Odi» nach 29 Fahrern im zweiten Lauf nur noch von seinem Landsmann Loïc Meillard verdrängt werden könnte? «Über ein solches Szenario haben wir uns bis jetzt noch nicht unterhalten. Aber gut möglich, dass wir das noch tun werden», meint Cheftrainer Tom Stauffer.