Lange war der Name Charlie Raposo wohl nur absoluten Ski-Kennern ein Begriff. Das änderte sich im April 2022, als der Brite als erster Weltcup-Athlet von Marcel Hirschers (35) Skimarke Van Deer vorgestellt wurde. Plötzlich kannte ihn die breite Öffentlichkeit.
Zwei Jahre später hängt der Riesenslalom-Spezialist seine Ski mit 28 Jahren an den Nagel. «Alle guten Dinge haben ein Ende. Falls ihr es noch nicht mitbekommen habt: Ich habe mich entschieden, meine Karriere zu beenden», schreibt der Brite auf Instagram.
Lebensverändernde Entscheidung
Raposo verabschiedet sich mit einer Verletzung von der Ski-Bühne. Anfang März überdrehte es ihn beim ersten Riesenslalom von Aspen (USA). Ohne zu stürzen, zog er sich einen Kreuzbandriss zu. In der Folge hat er viel nachgedacht, ehe er die «lebensverändernde Entscheidung mit nichts als Liebe für den Sport, meine Karriere, meine Erfolge und vor allem für die Menschen, die mich auf diesem Weg begleitet haben» getroffen hat.
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Insgesamt bestritt Raposo 46 Weltcuprennen und fuhr dreimal in die Punkte. Nie vergessen werde er, dass er als erster Brite seit 54 Jahren im Riesenslalom punktete. Das gelang ihm im März 2022 innert 24 Stunden zweimal – als 27. und 16. in Kranjska Gora (Slo). Auch an jede Sekunde, die er auf dem Leaderthron sitzen durfte, werde er sich immer erinnern. «Es war das grösste Privileg und etwas, worüber ich als britischer Skifahrer sehr stolz bin.»
Kindheitstraum gelebt
Raposo resümiert: «Ich hatte das Glück, meinen Kindheitstraum zu leben.» Er könne nicht sagen, wie sehr er all die Liebe von denen zu schätzen wisse, die ihn begleitet haben. «Ihr seid es, die das Feuer in mir geschürt haben, das mich all die Jahre weitergebracht hat.»
Auch für seine Rücktrittserklärung gibts viel Liebe. Justin Murisier, Aleksander Aamodt Kilde oder Lucas Braathen wünschen ihm alles Gute. Loïc Meillard fügt hinzu: «Mach mit der gleichen Leidenschaft weiter.» Was Raposo künftig machen wird, lässt er offen. (bir)
