Swiss-Ski muss mehrere Fahrer abstufen
Das bedeuten die Kader-Degradierungen für die Ski-Profis

Swiss-Ski hat die Kader für nächste Saison bekannt gegeben. Der Status ist mitentscheidend, wie gross die Unterstützung für die Athleten ist.
Publiziert: 20.04.2024 um 14:30 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2024 um 17:28 Uhr
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Ramon Zenhäusern hat in der letzten Saison nicht überzeugt.
Foto: Getty Images

Ramon Zenhäusern (31) gehört nächste Saison nicht zum Nationalteam. Während der Walliser damit ein Déjà-vu erlebt, trifft es andere Schweizer Ski-Profis wesentlich härter.

Bereits vor zwei Jahren wurde Ramon Zenhäusern von Swiss-Ski ins A-Kader zurückgestuft. Für den Fahrer schon damals lediglich eine Formalität. Ihn überraschte nur, wie schnell so eine Degradierung möglich ist. «Ich war vier Jahre lang in den Top 7 der Slalomfahrer weltweit. Dann hatte ich eine schlechte Saison und schon war ich quasi abgeschrieben», sagte er gegenüber der «Schweizer Illustrierten».

Die Degradierung motivierte ihn, es folgte eine starke Saison – an die er im vergangenen Winter aber nicht anknüpfen konnte. Dreimal schied er in acht Slaloms aus, Platz 14 steht als Bestresultat zu Buche. So gehts zurück ins A-Kader. Weder in sportlicher noch in finanzieller Hinsicht hat das gravierende Folgen. Dem war schon vor zwei Jahren so. «Ich bezahle jetzt zwar ein wenig mehr für das Leasing meines Autos. Von den Verbands-Ausrüstern erhalte ich aber genau gleich viele Jacken, Handschuhe und Socken wie zuvor», erklärte Zenhäusern Blick.

Zwei Athletinnen verlieren Status

Viel schlimmer ist, wenn man komplett rausfällt – so wie Andrea Ellenberger (31) und Vanessa Kasper (27). Ellenberger gehörte zuletzt dem A-Kader an und erreichte in der abgelaufenen Saison kein zählbares Weltcup-Resultat. B-Kader-Fahrerin Kasper blieb ohne Weltcup-Einsatz. Nun müssen beide die Fortsetzung ihrer Karrieren selber finanzieren. Heisst: Sie werden rund 80'000 bis 100'000 Franken aus der eigenen Tasche bezahlen müssen. Etwas, das vor allem Ellenberger nicht gänzlich unbekannt ist.

Bereits vor einigen Jahren gehörte sie keinem Kader an. Und kämpfte sich erfolgreich zurück. 2018 durfte sie im Weltcup starten, weil sie die Trainer auch ohne Kaderstatus beeindruckte. Ein Trainingslager in Argentinien finanzierte sie selber. Kostenpunkt: 20'000 Franken. Dort nahm sie an sieben Riesenslaloms (zwei FIS-Rennen) teil und fuhr sechsmal aufs Podest. So durfte sie im Weltcup starten.

Sette mit Global Racing Team

Nun ist Ellenberger wieder auf sich gestellt. Ihr Auto? Muss sie Swiss-Ski zurückgeben. So wie letztes Jahr Daniele Sette (32). Er legte damals gegenüber Blick sein Budget offen, sprach von etwa 75'000 Franken, die er aus der eigenen Tasche für den Skisport investieren wird. Dafür schloss er sich wie schon 2018 dem Global Racing Team an – einer Vereinigung von Athleten, die nicht in nationalen Verbänden sind oder sich dort bessere Trainingsmöglichkeiten erhoffen.

Er werde «stärker denn je zurückkommen», kündigte Sette an. Dazu kam es bisher nicht. Weil er Pech hatte. In der Saisonvorbereitung riss er sich die Achillessehne. Deswegen bestritt er nur zwei Riesenslaloms (Weltcup und Europacup), in denen er den 2. Lauf verpasste. (bir)

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