Michelle, diese Krone gehört jetzt dir!
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Zauberhaftes am Zauberberg:Hier holt Gisin den ersten Slalom-Sieg seit 19 Jahren

Erstmals seit 19 Jahren triumphiert wieder eine Schweizerin im Slalom
Das war zauberhaft, Michelle!

Ist das ein Traum? Nein, es ist Tatsache! Michelle Gisin beendet die Schweizer Slalom-Durststrecke bei den Frauen. «Das ist verrückt», sagt sie glücklich.
Publiziert: 29.12.2020 um 21:56 Uhr
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Aktualisiert: 30.12.2020 um 10:46 Uhr
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Wahnsinn in Semmering: Michelle Gisin gewinnt den Slalom am Zauberberg!
Foto: keystone-sda.ch
Mathias Germann

Gibt es einen passenderen Ort, um den ersten Weltcupsieg zu feiern? Am Zauberberg von Semmering gelingt Michelle Gisin der ganz grosse Coup. Fast 19 Jahre und 162 Rennen nach Marlies Oester steht wieder einmal eine Schweizerin auf dem obersten Slalom-Podest. Historisch! «Das ist verrückt, ich bin mega happy. Ich habe so lange dafür gearbeitet und nun ist des Tatsache – ich finde fast keine Worte», so die 27-Jährige.

Das ist in der Tat selten. Denn: Gisin ist kommunikativ mindestens so gut wie auf den Ski. Und sie darf sich zurecht freuen – sie ist erst die zehnte Schweizerin überhaupt, die einen Weltcupslalom gewinnt (siehe Box). Das ist aber nicht alles. Denn Gisin durchbricht eine fast dreijährige Dominanz von Mikaela Shiffrin (USA) und Petra Vlhova (Svk) im Stangenwald. Seit sage und schreibe 28 Rennen gewann immer eine der beiden – bis zu Gisins Geniestreich. «Dass ich die Serie dieser zwei Gigantinnen stoppe, ist unglaublich», so die Engelbergerin. Sie und andere hätten sich viel von Shiffrin und Vlhova abgeschaut und sich so angenähert, betont Gisin. «Und hoffentlich werden die kommenden Slaloms nun wieder spannender.»

«Gut Ding will bei mir Weile haben»

Schon nach dem ersten Durchgang deutet sich der Schweizer Traumtag an. Gisin liegt mit zwei Hundertsteln hinter Shiffrin. Dann, im zweiten Durchgang, packt Katharina Liensberger (Ö) einen Traumlauf aus. In Österreich denken viele bereits: Das ist nicht zu toppen! Doch weit gefehlt: Gisin zeigt auf dem Kurs ihres Trainers Denis Wicki, aus welch edlem Slalom-Holz sie geschnitzt ist. Die neue Schweizer Slalom-Heldin fährt angriffig, direkt, riskiert und wird belohnt. Da ist selbst Gigantin Shiffrin machtlos. «Ich habe sicher davon profitiert, dass Denis den Lauf gesetzt hat», sagt Gisin bescheiden. Letztlich bleibt es aber dabei – sie ist an diesem Tag die Beste. Es stellt sich die Frage: Was ist nun schöner, dieser Sieg oder Olympia-Gold 2018? Gisin: «In Pyeongchang war es noch ein kleines bisschen besser. Aber nicht viel.»

Ganze 144 Rennen musste die jüngste der Gisin-Geschwister auf ihren ersten Weltcupsieg warten. «Es hat etwas gedauert. Aber gut Ding will bei mir Weile haben», sagt sie nach einem kräftigen Schluck aus der Champagnerflasche. Und letztlich schliesst sich ein Kreis: Acht Jahre nach ihrem Weltcup-Debüt an gleicher Stätte («Damals konnte ich vor Nervosität kaum atmen») holt sich Gisin den so ersehnten Triumph. Zauberhaft!

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