Es ist wahrhaftig gigantisch. Im vierten Riesenslalom feiert Marco Odermatt (24) seinen dritten Saisonsieg in dieser Disziplin. Dies auf der «Gran Risa» in Alta Badia, neben dem «Chuenisbärgli» in Adelboden der grösste Riesen-Klassiker im Alpin-Zirkus.
Wüsste man es nicht besser, könnte man beim Sieger-Interview den Eindruck gewinnen, dass Odermatt kein Weltcuprennen, sondern höchstens das Klubrennen in Hergiswil gewonnen hat.
Marco spuckt auch nach seinem achten Weltcupsieg keine grossen Töne, versprüht stattdessen ordentlich Demut. Diese extrem bodenständige Haltung ist auch auf die Geschichte des Mannes zurückzuführen, der bis gestern der letzte Schweizer Sieger in Alta Badia war – Daniel Albrecht (38).
Albrecht adelt Odermatt
Der Walliser triumphierte am 21. Dezember 2008 auf diesem besonders selektiven Hang vor dem Kroaten Ivica Kostelic. Keine vier Wochen später ging seine Karriere mit einem fürchterlichen Sturz im Abfahrtstraining auf der «Streif» in Kitzbühel zu Ende. «Beispiele, wie das von Daniel Albrecht machen deutlich, dass in diesem Sport an jedem Tag, in jedem Rennen vom grossen Sieg bis zur schweren Verletzung alles möglich ist», sagt Odermatt.
Albrecht hat sich Marcos jüngste Gala-Vorstellung zu Hause in Fiesch angeschaut. «Odermatt erinnert mich schon stark an meine beste Zeit», sagt er zu Blick. «Sein Fahrstil ist meinem nicht unähnlich. Zudem kommt er genau so locker rüber, wie ich es damals war.»
Nach dem siebten Platz am Sonntag landet Justin Murisier am Montag auf Rang 6 – obwohl der Walliser im ersten Lauf zu verhalten fährt. «Zum Glück habe ich mich bei Halbzeit daran erinnert, warum ich im Vorjahr auf dieser Piste Dritter wurde. Da habe ich im Steilhang richtig Eier gezeigt! Und das habe ich dann auch im zweiten Lauf getan.»
Wenn der 29-Jährige kurz darauf nicht einen groben Innenskifehler begangen hätte, wäre er vielleicht sogar neben seinem Kumpel Odermatt auf dem Podest gestanden. Justin und Marco teilen sich im Ski-Zirkus regelmässig ein Zimmer. «Marco passt perfekt zu mir. Obwohl er Deutschweizer ist, ist er relaxt wie ein Welscher. Mittlerweile spricht er auch sehr gut Französisch. Man merkt bei ihm einfach, dass ihn seine Eltern super erzogen haben.» Diese Eltern – Walti und Priska Odermatt – sowie deren Tochter Alina sehen Marcos Sieg live vor Ort.
Nach dem siebten Platz am Sonntag landet Justin Murisier am Montag auf Rang 6 – obwohl der Walliser im ersten Lauf zu verhalten fährt. «Zum Glück habe ich mich bei Halbzeit daran erinnert, warum ich im Vorjahr auf dieser Piste Dritter wurde. Da habe ich im Steilhang richtig Eier gezeigt! Und das habe ich dann auch im zweiten Lauf getan.»
Wenn der 29-Jährige kurz darauf nicht einen groben Innenskifehler begangen hätte, wäre er vielleicht sogar neben seinem Kumpel Odermatt auf dem Podest gestanden. Justin und Marco teilen sich im Ski-Zirkus regelmässig ein Zimmer. «Marco passt perfekt zu mir. Obwohl er Deutschweizer ist, ist er relaxt wie ein Welscher. Mittlerweile spricht er auch sehr gut Französisch. Man merkt bei ihm einfach, dass ihn seine Eltern super erzogen haben.» Diese Eltern – Walti und Priska Odermatt – sowie deren Tochter Alina sehen Marcos Sieg live vor Ort.
Unglücklicherweise hat sich die Lockerheit von «Albright» nach Alta Badia in eine gewisse Versteifung verwandelt. «Plötzlich habe ich nur noch an Kitzbühel gedacht. Ich wollte dort unbedingt gewinnen. Und das hat dann dazu geführt, dass ich es in diesem verhängnisvollen Training etwas zu schnell habe angehen lassen.»
Albrecht, der mittlerweile Besitzer von einer Mondhaus GmbH ist, gibt seinem Nachfolger deshalb einen Ratschlag mit auf den Weg: «Marco muss vor den nächsten Rennen gar nicht gross studieren. Seine Form und die Abstimmung des Materials passen perfekt. Im Prinzip muss er jetzt nur noch fahren und geniessen.»
So wie eben diesen Montag. Obwohl er die riesigen Erwartungshaltungen vor dem Start deutlich spürt, fährt er der Konkurrenz ganz cool um die Ohren. Eine ganze Sekunde liegt er im Ziel vor Italiens Vize-Weltmeister und Michelle-Gisin-Freund Luca di Aliprandini.
«Ich habe das grosse Glück, dass ich mit den hohen Erwartungen der Ski-Fans und mir selber gut umgehen kann», betont Odermatt. Der 24-Jährige ist mental auch deshalb so stark, weil er in diesem Bereich seit Jahren mit der ehemaligen Weltcupfahrerin und Erika-Hess-Cousine Monika Wicki-Hess zusammenarbeitet.
Trotzdem gibt es Momente, in denen «Odi» die eigene Erfolgsserie zu denken gibt: «Das macht die nächsten Jahre sicher nicht entspannter für mich, weil man von mir nur noch Siege erwartet!»