So fährt Marco Odermatt in Alta Badia auf den 2. Platz
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Harter Kampf auf der Gran Risa:So fährt Marco Odermatt in Alta Badia auf den 2. Platz

Er bringt den unbeliebten Norweger wieder in Schwung
Walliser jubelt nach Kristoffersens Sieg über Odermatt!

Es gibt ein Schweizer, der glücklich ist, dass Marco Odermatts Sieges-Serie beim Riesenslalom in Alta Badia gerissen ist - Kristoffersens Trainer Jörg Roten.
Publiziert: 20.12.2021 um 00:53 Uhr
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Nach den Siegen in Sölden und Val-d’Isère fährt Marco Odermatt in Alta Badia knapp am Riesenslalom-Hattrick vorbei.
Foto: Sven Thomann
Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos)

Henrik Kristoffersen (27) hat im Skizirkus kaum Freunde. Viele bezeichnen den Norweger als unausstehlichen und geradezu krankhaften Ehrgeizling. Die meisten Rennfahrer gehen ihm deshalb wenn immer möglich aus dem Weg. Deshalb ist Marco Odermatts Geste nach dem Riesenslalom am Sonntag in Alta Badia besonders bemerkenswert – der Sölden- und Val-d’Isère-Sieger umarmt den Wikinger, obwohl ihm dieser soeben wegen drei Zehnteln den dritten Riesen-Sieg in Serie vermasselt hat!

Odermatt: «Das fand ich nicht in Ordnung»

Ist «Odi» etwa der einzige Skirennfahrer, der mit Kristoffersen freiwillig in den Urlaub fahren würde? «Henrik und ich sind nicht die besten Kollegen, wir haben ja auch nicht wirklich viel miteinander zu tun», relativiert Odermatt, sagt aber auch: «Wir gehen immer sportlich und respektvoll miteinander um. Und ich mag Kristoffersen diesen Sieg wirklich von ganzem Herzen gönnen, schliesslich musste er im letzten Winter harte Kritik einstecken. Und das fand ich nicht in Ordnung.»

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Zweiter! Marco Odermatt bezwingt in Alta Badia fast alle.
Foto: Sven Thomann/Blicksport

Der einst so erfolgsverwöhnte Kristoffersen (Riesenslalom-Weltmeister 2019, 23 Weltcupsiege) musste in der vergangenen Saison viel mediale Prügel einstecken, weil er im Riesenslalom vor allem wegen Problemen mit dem Set-up nie besser als Fünfter war. Dass der 27-Jährige jetzt wieder so richtig in Fahrt kommt, ist auch das Verdienst des Wallisers Jörg Roten (47). Der Bruder von Ex-Slalom-Vizeweltmeisterin Karin ist seit letztem Sommer Trainer im Privatteam Kristoffersen.

Roten: «Härtester Job meiner Trainerlaufbahn»

Roten, der in den Jahren zuvor bei Swiss Ski Dani Albrecht, Carlo Janka, Beat Feuz und zuletzt auch Wendy Holdener gecoacht hat, gibt zu, «dass die Aufgabe bei Kristoffersen der härteste Job in meiner Trainerlaufbahn ist. Wir fordern viel von ihm, aber Henrik fordert auch enorm viel von seinem Staff. Ich muss hier jeden Tag 120 Prozent geben. Umso schöner ist es, dass dieser Aufwand nun erstmals belohnt wird.»

Der Übungsleiter aus Lekerbad macht aber auch deutlich, dass die menschlichen Qualitäten seines Schützlings sehr viel besser sind, als oft behauptet wird: «Henrik ist in Wahrheit ein super Typ. Klar, wenn ihm etwas nicht passt, dann sagt er es gerade heraus. Auch dann, wenn er vor einer TV-Kamera steht. Aber das Tolle an Henrik ist, dass er überhaupt nicht nachtragend ist.»

Heute dürfte das Duell Odermatt-Kristoffersen in Alta Badia in die nächste Runde gehen – auf der Gran Risa steht noch ein Riesenslalom an. «Auf der einen Seite bin ich froh, dass ich hier noch einmal starten kann, weil ich weiss, dass für mich hier noch mehr möglich ist», betont unser Weltcup-Leader. Dann spricht Odermatt das grosse Aber aus: «Weil von mir nur nach dem tollen Saisonstart nur noch Siege erwartet werden, kann ich fast nur noch verlieren. Das ist der negative Punkt.»

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