Fällt Ihnen bei Wendy Holdener etwas auf? Sie wirkt gelassen, zufrieden, in sich ruhend. Das war im letzten Winter selten so. Da kämpfte sie an vielen Fronten. Schon in der Vorbereitung verletzte sie sich am Schienbeinkopf – zum dümmsten Zeitpunkt. Bloss: Das war vor diesem Winter ähnlich – die Schwyzerin erlitt Brüche an beiden Handgelenken. Warum läuft es nun trotzdem besser? Immerhin fuhr Holdener zuletzt beim Slalom in Kranjska Gora um 23 Hundertstel an ihrem ersten Slalom-Sieg vorbei.
Der Hauptgrund der Wendy-Wende zum Guten ist die Veränderung ihres Umfelds. Genauer: Sie trennte sich von ihrem Trainer Klaus Mayrhofer – und das noch vor der WM im letzten Februar. Das brachte zwar keine Medaille in Cortina, war für die Schwyzerin aber dennoch eine Befreiung. Denn: Sie fand trotz vielen Versuchen den Draht zu Mayrhofer, der mehr experimentieren wollte, nie.
Holdener ging darum zurück zu den Wurzeln, sie wird seither von den langjährigen Verbands-Trainern betreut, die sie genauestens kennen. «Wir haben wieder Ruhe reinbekommen. Alle reden vom Gleichen. Wenn man etwas sagt, weiss ich, was gemeint ist», so Holdener.
Nach Isolation: Schweizer Trio zurück
Die Veränderung trägt Früchte. Holte Holdener unter Mayrhofer einen einzigen Podestplatz, waren es seit der Trennung deren vier. Und sie nähert sich mit 408 Weltcuppunkten schon jetzt beinahe ihrem Total des letzten Winters (535). In Schladming am Dienstag sollen nun weitere Zähler dazukommen.
Beim abendlichen Flutlicht-Spektakel (ab 18.00 Uhr im Blick-Liveticker) ebenfalls dabei sind die zuletzt wegen positiven Corona-Tests isolierten Schweizerinnen Camille Rast, Aline Danioth und Mélanie Meillard.