Test-Willkür bei Olympia?
Ski-Chef schlägt Manipulations-Alarm

Der deutsche Alpin-Direktor Wolfgang Maier kritisiert das IOC heftig. Ralph Stöckli, der Schweizer Chef de Mission, ordnet die Anschuldigungen ein.
Publiziert: 10.01.2022 um 17:02 Uhr
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Wolfgang Maier äusserte im Rahmen des Ski-Weltcups seinen Unmut gegenüber dem IOC und den Olympischen Spielen.
Foto: Sven Thomann|Blicksport

Die Befürchtungen sind gross, die Anschuldigungen heftig. Wolfgang Maier, Alpin-Direktor im Deutschen Skiverband, ist weniger als einen Monat vor den Olympischen Spielen in Peking (4. bis 22. Februar) stinksauer. «Mit einem PCR-Test kann ich sofort jeden sportlichen Gegner aus dem Rennen nehmen. Es braucht mir keiner sagen, dass das jetzt ein Hirngespinst von mir ist, weil man weiss, um was es geht», sagte Maier in der ARD.

Muss man in Peking tatsächlich Manipulationen bei den Corona-Tests befürchten? Maier ist davon überzeugt. «Wir haben keinen Schutz für die Athleten und sind dort quasi einer Willkür ausgesetzt», so der 61-Jährige. Blick fragt bei Ralph Stöckli, Chef de Mission von Swiss Olympic, nach. Er widerspricht: «In Sachen Tests während den Olympischen Spielen hat das IOC in Tokio viele Erfahrungen gesammelt. Daher gehen wir da von aus, dass dieses Tests auch in Peking korrekt ablaufen.»

Swiss Olympic fordert Anpassungen

Es gibt allerdings noch ein Punkt, der Maier sauer aufstösst. Der 61-Jährige fordert seit Beginn des Winters vom IOC, bei Tests den genauen CT-Wert zu definieren, ab wann ein Athlet als Corona positiv gilt. Bis heute sei jedoch nichts geschehen – es gebe keine Standards. Stöckli stört das auch. «Beim Thema nach den CT-Grenzwerten fordert auch Swiss Olympic vom IOC und den Organisatoren Anpassungen», sagt er.

Immerhin: Nach einem Gespräch mit dem IOC letzte Woche geht Stöckli davon aus, dass diese noch erfolgen werden.

«Ein Zimmer, wo Kakerlaken rumlaufen»

Aber was passiert eigentlich, wenn ein Sportler positiv getestet wird? Klar, er muss dann in Isolation. Auch hier hat Maier grosse Bedenken: «Was das heisst, in ein Zimmer zu müssen, wo Kakerlaken rumlaufen. Was es heisst, wenn du weggesperrt wirst in einem fremden Land, wo niemand englisch oder deutsch spricht mit dir.» Maier verweist auf die Testwettkämpfe von Snowboardern und Rodlern, die über schlimme Bedingungen berichtet hatten. «Unter den aktuellen Bedingungen ist es verantwortungslos, uns dorthin zu schicken», lautet Maiers Fazit.

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