Was läuft hier falsch? Diese Frage haben sich unsere «Zick-Zacker» in den letzten Wochen mehrmals gestellt, nachdem sich in den ersten beiden Slaloms in diesem Winter lediglich Daniel Yule (29, 4. in Val-d’Isère) und Loïc Meillard (25, 6. in Madonna di Campiglo) in den Top-10 klassiert haben.
Beim nominellen Team-Leader Ramon Zenhäusern war die Verzweiflung besonders gross. Nachdem sich der 29-Jährige bei einem Trainingssturz im November an der Schulter verletzte, wagte sich der Zwei-Meter-Mann plötzlich nicht mehr, ans Limit zu gehen.
Deshalb legte der Slalom-Vize-Olympiasieger bereits Mitte Dezember eine extra Trainings-Schicht in Val-d’Isère ein. Und in der Neujahrswoche reiste Ramon mit seinem Teamkollegen ins österreichische Hinterreit, wo der Viehbauer Peter Hörl den Schweizern auf seinem Hof eine perfekte Trainingspiste präparierte.
Rüffel von Coach Menet
Zenhäusern: «Nachdem ich in einem Trainingslauf erneut über eine Sekunde verloren habe, hat mich mein Coach Thierry Menet auf dem Lift richtig heftig zusammengestaucht. Er forderte mich auf, endlich wieder alles zu riskieren und machte mir klar, dass es ja auch nicht so schlimm wäre, wenn ich beim dritten Tor stürzen würde. Da hat es bei mir Klick gemacht, ich traue mich nun, wieder ans Limit zu gehen!»
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Zenhäuserns totaler Angriff wird in Adelboden zwar nicht mit einem Podestplatz belohnt, aber der vierte Rang ist gleichbedeutend mit dem Ticket für die Olympischen Spiele in Peking und dem Gewinn von einer der begehrten Kuhglocken. «Die werde ich wohl meiner Freundin Tanja schenken, weil sie beim Beachvolleyball-Turnier in Gstaad den Gewinn von einer solchen Glocke knapp verpasst hat», verrät Ramon.
Neben Zenhäusern klassieren sich mit Luca Aerni (5.), Loic Meillard (6.) und Daniel Yule (8.) drei weitere Ski-Genossen in den Top-8. Der Genfer Tanguy Nef erfüllt als 13. die Selektionskriterien für Peking zur Hälfte.