Spätestens nach der Riesen-Gala am Chuenisbärgli zweifelt im Weltcup-Zirkus kaum jemand daran, dass Marco Odermatt in diesem Winter als erster Schweizer seit Carlo Janka (2009/10) den Gesamtweltcup gewinnen wird.
845 Punkte hat der Nidwaldner auf dem Konto. Damit liegt er 376 Zähler vor dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde. Und weil Odermatt bis zum Saisonende noch zwölf Wettkämpfe bleiben (6 Abfahrten, 3 Super-G und 3 Riesenslaloms), könnte er mit einem überragenden Finish sogar den persönlichen Punkterekord von Marcel Hirscher knacken – der Österreicher hat in der Saison 2015/16 seine fünfte von insgesamt acht grossen Kugeln mit 1795 Zählern gewonnen.
Aber darf man den Buochser nach seinem neunten Einzelsieg überhaupt schon mit dem Salzburger vergleichen, der bis zu seinem Rücktritt vor drei Jahren unfassbare 66 Riesenslaloms und Slaloms sowie einen Super-G gewinnen konnte?
«Noch ist er nicht dort»
Kaum ein anderer kann diese Frage besser beantworten als Hirschers Dauerrivale Felix Neureuther (37; 13 Weltcupsiege). Der Deutsche, der 2013 in Schladming hinter Marcel WM-Silber im Slalom gewann, sagt zu Blick: «Marco ist zwar auf dem Weg dazu, ein neuer Hirscher zu werden. Aber noch ist er nicht dort, wo Marcel einmal war.»
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Neureuthers Begründung: «Hirscher hätte in seiner absoluten Bestform diesen Adelboden-Riesen mit über einer Sekunde Vorsprung gewonnen. Marco lag in der Endabrechnung knapp fünf Zehntel vor Manuel Feller.»
Ein bisschen anders sieht es erstaunlicherweise ein österreichischer Reporter. Er sagt: «Mit dem Odermatt habt ihr Schweizer schon definitiv den neuen Hirscher. Und der neue Hirscher ist erst noch die sympathischere Ausgabe als das Original …»
