Was war das für eine Ski-Party in Adelboden! Marco Odermatt kurvt am Samstagnachmittag überragend zum seinem fünften Saisonsieg. Und noch besser: Das Chuenisbärgli ist erstmals seit 2008 wieder in Schweizer Hand.
Mit dabei: Tausende von Ski-Fans. Über 12'000. Was auf den Fernsehbildern auffällt, ist, dass nur die wenigsten eine Maske tragen. Blick-Reporter Marcel W. Perren bestätigt dies. Wie die Veranstalter des Weltcup-Rennens auf ihrer Webseite deklarieren, gilt im gesamten Aussenbereich die 3G-Regelung. Maskenpflicht gibt es keine, es wird lediglich empfohlen. «Ski-Fans tragen aus Solidarität eine Maske», heisst es.
Verwunderung aus Österreich
Das sorgt bei unseren Nachbarn aus Österreich für Verwunderung. Manuel Feller, Zweitplatzierter des Rennens, äussert sich gegenüber «ORF» augenzwinkernd: «Die Schweizer gehen da ein bisschen einen anderen Weg. Die versuchen, an einem Wochenende gleich alle zu durchseuchen.»
Und auch Marco Schwarz, zweitbester Ösi an diesem Tag (9.), sieht es eher kritisch: «Von Corona merkt man hier nicht viel. Die Stimmung ist cool, aber bei der allgemeinen Lage muss man natürlich ein bisschen nachdenken und aufpassen.»
Auf die Frage, ob Feller denn an der Siegerehrung am Abend teilnehmen werde, sagt er am Nachmittag: «Das muss ich schon ausnutzen.» Bei der Feier werden erneut viele Fans mitjubeln – eine Teilnahme ist für die Athleten freiwillig. Feller: «Ich werde die Atmosphäre bei der Siegerehrung geniessen, Maske aufsetzen und mich von den Leuten fernhalten.»
Siegerehrung abgesagt
Am Abend wird dann jedoch klar: Die Organisatoren sagen die Siegerehrung ab. «Wir stehen kurz vor Wengen, kurz vor Peking – die Sicherheit der Athleten geht vor», erklärt der Geschäftsführer der Adelboden-Rennen, Christian Haueter, gegenüber SRF. (mou)