Zwei Jahre lang kämpfte Aline Danioth um ihr Comeback. Vor gut einer Woche wurde das Technik-Talent für seine Entbehrungen endlich belohnt. «Ich weinte schon im Starthäuschen Freudentränen», erzählte sie. Tatsächlich holte Danioth als 25. sogar einige Weltcup-Punkte. «Ich bin überglücklich», so Danioth. Wenige Tage später änderte sich ihre Laune allerdings schlagartig. Der Grund? Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor teilte ihr mit, dass sie Corona-positiv sei.
Damit war sie nicht allein, auch ihre Teamkolleginnen Camille Rast und Mélanie Meillard hatten sich infiziert – ein Trost war das natürlich nicht. «Ich war mega enttäuscht», erzählt Danioth. Kein Wunder, sie verpasste dadurch nicht nur den Slalom in Zagreb, sondern auch jenen in Kranjska Gora. Und auch für Schladming am Dienstag wird es kaum reichen. Heisst: Danioth hat keine Chance mehr, sich das Ticket für Peking herauszufahren –gefordert ist einmal Top 7 oder zweimal Top 15. «Es wäre sicher machbar gewesen, wenn ich alle Slaloms hätte fahren können», glaubt die Urnerin aus Andermatt. «So ist der Fall erledigt, ich werde bei Olympia nicht dabei sein.»
Die 23-Jährige betont, dass dies keine Tragödie sei. «Ich brauche kein Mitleid. Peking war nie in meinem Fokus. Klar, es war der dümmstmögliche Zeitpunkt für einen positiven Test. Anderseits fiel ich fast zwei Jahre wegen Verletzungen aus. Dass ich nun einige Tage in Isolation bleiben muss, ist im Vergleich dazu wenig.»
Sie passte auf – es nützte nichts
Danioth ist überzeugt, dass sie sich das Virus während des Weltcups in Lienz (A) eingefangen hat. «Zu Hause habe ich extrem aufgepasst, meine Kontakte stark eingeschränkt und Abstand gehalten.» Wie Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor unlängst meinte, sei vor allem das Team Hospitality – also jener Ort, wo sich die Fahrerinnen auf den Lauf vorbereiten – in Lienz alles andere als optimal gewesen. Eng und mit wenig Durchlüftung, dazu hätten viele die Maske nicht richtig getragen. Danioth bestätigt diese Beobachtungen. «Da konnte man noch so gut schauen, es war einfach sehr heikel. Nun hat es mich halt erwischt.»
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Man merkt im Gespräch rasch: Danioth will nicht klagen. Mit etwas heiserer Stimme sagt sie: «Mir geht es recht gut, ich hatte die Symptome einer Erkältung – Halsweh, Müdigkeit, Unwohlsein. Aber jetzt kann ich zu Hause schon wieder etwas trainieren. Ich versuche, nicht zu viel von meiner Fitness zu verlieren.» Und dann? «Dann freue ich mich, wenn ich endlich wieder raus in den Schnee darf!»