Im Normalfall geben Ski-Profis ihren Rücktritt nach der Saison bekannt. Oder Sommer, wenn sie sich alles genau überlegt haben. Manchmal auch, wenn sie sich schlimm verletzen. Bei Emelie Wikström (29) ist das nicht der Fall. Die Schwedin zieht weniger als zwei Wochen vor dem Saisonstart in Sölden (Ö) einen Schlussstrich. Und das, nachdem sie im April noch Ski getestet und sich im Sommer im Kraftraum gequält hatte. Warum?
Die Slalom-Spezialistin betont, dass Skifahren ihr die Welt bedeutet habe. Aber da seien eben auch die negativen Aspekte. «In letzter Zeit habe ich mit meiner mentalen Gesundheit in diesem Lebensstil zu kämpfen gehabt», erklärt Wikström. «Ich habe immer gesagt: Solange ich es liebe und denke, dass es Spass macht, fahre ich weiter. Das ist nun nicht mehr wirklich der Fall. Das macht mich natürlich traurig.»
Holdener sagt Tschüss
Wikström bestritt im Januar 2009 ihr erstes Weltcuprennen. Beim Olympia-Slalom von Sotschi 2014 wurde sie Sechste, im Weltcup gehörte sie aber nie zur absoluten Weltspitze. Der Höhepunkt ihrer Karriere folgte 2017 bei der WM in St. Moritz – Wikström holte im Teamwettbewerb Bronze.
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Sie wolle nicht mehr die gleichen Risiken wie früher eingehen. Auch ihr Körper schmerze von Zeit zu Zeit, so Wikström. Sie erwähnt die Entbehrungen, wenn man 200 Tage im Jahr unterwegs ist. «Blut, Tränen und Spass» hätten ihre Karriere geprägt.
Viele Weggefährtinnen sind von Wikströms Rücktritt überrascht. Slalom-Ass Wendy Holdener (28) schreibt auf Instagram: «Das ist traurig. Ich werde dich vermissen. Aber ich wünsche dir natürlich alles Gute und hoffe, dich bald wieder zu sehen!»