Auf einen Blick
- Lindsey Vonn gibt ihr Comeback im Skisport und stellt sich der Herausforderung
- Vonn sucht nach Erfolg, Applaus und dem Gefühl zwischen Gleiten und Fliegen
- Mit 2,4 Millionen Instagram-Followern übertrifft Vonn andere aktive Ski-Stars deutlich
Sie tut es! Lindsey Vonn gibt ihr Comeback, das den Skisport über die Grenzen hinaus ins Gespräch bringt.
Sie stellt sich wieder der grossen Herausforderung. Nicht wie Marcel Hirscher im Riesen oder im Slalom. Nein, im Speed, im Bereich jenseits von 100 km/h. Dort, wo die ganz grossen Gefahren in jeder Kurve, in jeder Sekunde lauern.
Warum, Lindsey? Die Sucht nach Erfolg, nach Applaus? Das Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit? Oder ist es die schwer erklärbare Sucht nach dem Temporausch? Dieses Gefühl zwischen Gleiten und Fliegen? Die Sucht nach Schnee, Natur und Abenteuer?
Sind es wirtschaftliche Hintergründe, sprich: Geld? Von allem etwas kommt der Wahrheit wahrscheinlich am nächsten. Bekanntheit und Geld? Mit 2,4 Millionen Instagram-Followern sprengt Vonn die Grenzen des Sports und lässt aktive Stars wie Shiffrin (1,4 Millionen), Odermatt (420'000) oder Gut-Behrami (50'000) im Schatten stehen. Aber Insta ist wie Geld nicht alles Glück auf Erden.
Also ist es das Abenteuer, die Sucht nach dem immer noch schlummernden Gefühl der Überwindung, dem Kampf mit dem Element Schnee und dem Berg. Die Sucht nach Erfolg. Das kennen andere auch. Auch ich! Allerdings in anderen Welten. Rallye Paris-Dakar, der Vasa-Lauf, New York Marathon oder Freeclimbing waren für mich – oder sind es noch immer – mögliche Fluchtdestinationen.
Vonn war die Beste, sie kann es immer noch. Sie ist fit und hat die technischen und physischen Fähigkeiten, vorne mitzufahren. Aber sie erinnert mich auch an die schlimmen Stürze und ihre Verletzungen. In 230 Speed-Einsätzen hat sie zwar 72 gewonnen, in 35 ist sie aber auch gestürzt oder ausgeschieden.
Ich hoffe, dass Lindsey das nicht vergisst, wenn sie ihren Süchten folgt.