Auf einen Blick
- Lindsey Vonn steht vor ihrem ersten Weltcuprennen seit 2019
- Mit einem emotionalen Posting erklärt sie die Gründe für ihre Rückkehr
- Nichts bereite ihr mehr Freude als Skifahren
Am Samstag ist es so weit, 2141 Tage nach ihrem letzten Rennen als Ski-Profi – sie wurde Dritte in der WM-Abfahrt 2019 – wird Lindsey Vonn (40) in St. Moritz wieder im Weltcup starten.
«Mein Körper schreit, dass ich aufhören soll und es ist Zeit, zuzuhören», begründete Vonn 2019 ihren Rücktritt. Sie trat mit einem beeindruckenden Palmarès ab: 82 Weltcupsiege, vier grosse und 16 kleine Kristallkugeln, elf Medaillen an Grossanlässen.
Nun kehrt Vonn zurück. Mit einer Teilprothese im Knie, die sie sich aufgrund der anhaltenden Schmerzen erst im Frühjahr einsetzen liess. Seit der Ankündigung ihrer Rückkehr werde sie vor allem mit einer Frage immer wieder konfrontiert: «Warum tust du das?»
Die Liebe zum Skifahren
Darauf liefert die Amerikanerin nun eine emotionale Antwort. «Mein Leben hat mich auf eine verrückte Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen mitgenommen, aber trotz allem, was ich durchgemacht habe, war und ist mein ‹Warum› immer meine Liebe zum Skifahren», schreibt sie auf Instagram. Dazu postet Vonn ein Video, das ihren Weg zurück in den Weltcup dokumentiert – vom OP-Saal über die Reha bis zu den ersten Kurven auf Ski.
Vonn betont, sie habe sich seit ihrem Rücktritt weiterentwickelt. «Ich bin nicht nur eine Skifahrerin. Ich bin eine starke Frau, die gerne Ski fährt.» Obwohl sie sehr glücklich sei, gebe es nichts, «was mit der Freude vergleichbar ist, die ich beim Skifahren mit 130 km/h verspüre».
«Das hätte ich mir nie erträumen lassen!»
Der Entscheid, sich eine Teilprothese ins Knie einsetzen zu lassen, sei ihr nicht leicht gefallen. Sie habe lange recherchiert, bis sie den richtigen Arzt fand. Von der OP habe sie sich vor allem erhofft, weniger Schmerzen zu haben und so etwas aktiver sein zu können. «Aber dort zu sein, wo ich heute bin … das hätte ich mir nie träumen lassen!», so Vonn.
Skifahren sei aber nur ein Teil der Reise. Es gehe darum, sich als Mensch neu aufzubauen. «Ich bin heute so stark wie nie zuvor», sagt Vonn. Sie glaube an sich und tue es für sich. Denn: «Ich muss niemandem etwas beweisen. Ich brauche weder das Rampenlicht noch die Aufmerksamkeit.» Für sie gehe es beim Comeback darum, dass sie einfach das machen möchte, was ihr Freude bereitet. «Ich glaube an das Unmögliche und werde darum kämpfen, das zu tun, was mich glücklich macht.»