Marcel Hirscher (35) und Lucas Braathen (24) haben ihr Comeback-Rennen schon hinter sich. Lindsey Vonn strebt ihres noch in diesem Winter an. Wie von Blick angekündigt, kehrt die 40-jährige Amerikanerin in den Weltcup zurück. Einen wichtigen Schritt dazu vollzieht sie am Freitag. Wie Vonn gegenüber der «New York Times» verrät, ist sie ab dann wieder Teil des amerikanischen Ski-Teams. Die Tatsache, dass sie dort wieder mittrainieren kann, bezeichnet sie als «fantastisch und definitiv nicht geplant».
Wann genau ihr Comeback-Rennen steigt, kann Vonn nicht sagen. Aber sie hofft, dass es noch in diesem Winter passieren wird. Sie habe die Hoffnung, «dass ich bei den Weltcuprennen der Frauen in Beaver Creek Mitte Dezember etwas erreichen kann». Eine Woche später könnte sie für die Rennen in St. Moritz GR eine Wildcard beantragen.
Klar ist, dass Vonn nicht zurückkehren würde, wenn sie nicht darauf hoffen würde, mithalten zu können. Das sagt sie auch gegenüber der «New York Times». «Ich habe Ambitionen. Ich liebe es, schnell zu fahren. Wie schnell kann ich fahren? Ich weiss es nicht.» Konzentrieren möchte sie sich auf Abfahrt und Super-G. Das Risiko scheut sie nicht. «Niemand ist vor den Gefahren des Skifahrens gefeit, aber ich liebe es, und das ist ein Risiko, das ich bereit bin einzugehen.»
Genaue Ziele mag sie nicht definieren. Aber sie schliesst auch eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2026 nicht aus. «Ich jage nichts», betont Vonn. «Ich versuche nicht, irgendjemandem etwas zu beweisen. Angesichts dessen, was ich in meiner Karriere geleistet habe, bin ich dankbar, in dieser Position zu sein.» Sie spüre keinen Druck. Kein Wunder, bei ihrem eindrücklichen Palmarès.
Noch einen langen Weg vor sich
82 Weltcupsiege feierte sie, gewann viermal den Gesamtweltcup und 16 kleine Kristallkugeln, wurde Olympiasiegerin und zweimal Weltmeisterin, holte an Grossanlässen insgesamt elfmal Edelmetall. Erfolge, die beeindrucken. Vor allem, wenn man bedenkt, wie viele gesundheitliche Rückschläge Vonn verkraften musste. Gerissene Kreuzbänder, Frakturen im linken Knie, im rechten Arm und Knöchel, ein aufgeschlitzter Daumen sowie eine Gehirnerschütterung – das alles steht in ihrer Krankenakte.
Die Folgen davon spürt sie auch nach ihrem Rücktritt im Februar 2019. Immer wieder muss sie sich Operationen unterziehen. Zuletzt liess sie sich vor wenigen Monaten ein künstliches Kniegelenk einsetzen. Und will damit nun noch einmal Weltcuprennen bestreiten. «Ich versuche, mich nicht zu sehr zu verzetteln», sagt sie angesichts ihrer Comebackpläne, «denn ich habe noch einen langen Weg vor mir.»