Am Wochenende werden die Karten in Sölden auf den Tisch gelegt. «Gut trainiert, gutes Gefühl, das Material stimmt, wir sind bereit». All diese Aussagen zählen nichts mehr.
Die Uhr tickt für alle gleich, an demselben Tag, auf demselben Hang und bei denselben Pistenverhältnissen. Ich verfolge diese Rennen mit grosser Freude, aber auch mit Gelassenheit.
Aus zwei Gründen. Erstens stehen wir mit grossen Siegeschancen am Start – wenn auch nur bei den Männern. Denn Lara Gut-Behrami ist zwar im Moment die beste Riesenslalomfahrerin der Welt, was die Technik und die Erfahrung anbelangt. Aber sie ist nicht für den Auftakt bereit und muss auf Sölden verzichten.
Odermatt hat interne Konkurrenz
Aber bei den Männern heisst er Favorit Marco Odermatt, wer sonst? Er kann sich nur selbst schlagen. Ein Sommer reicht der Konkurrenz nicht, um all den Rückstand wettzumachen.
Aber kein Sieg ist selbstverständlich. Auch für Odermatt beginnt es bei null. Auch er muss am Limit fahren. Ein Menuplan, der ihm im Training von Meillard, Caviezel und Tumler immer wieder vorgelegt wird. Sie sind zugleich seine grössten Konkurrenten.
Der zweite Grund für meine Gelassenheit: Wenn es in Sölden nicht klappen sollte, ist das kein Weltuntergang. Sölden wird oft überbewertet, die Saison geht noch lange. Gute Nachrichten für Gut-Behrami also.