Zeitfahren am Oberalp gibt Lienhard zu denken
«Die Abfahrt nach Andermatt ist am Limit»

Ein Zeitfahren über einen Pass gibt es nur ganz selten. Weil ein Zeitfahrvelo schwieriger zu steuern ist als ein normales Rennrad, bleibt ein mulmiges Gefühl.
Publiziert: 11.06.2021 um 20:13 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2021 um 20:40 Uhr
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Showdown am Oberalppass: Die Tour de Suisse geht ungewöhnliche Wege. Ein Zeitfahren über einen Pass ist sehr selten.
Foto: www.steineggerpix.com
Mathias Germann

Die erste Tour-Etappe im Hochgebirge bietet wenige Aufreger. Der grösste ist der Zielsprint zwischen dem dreimaligen Tour-Sieger Rui Costa (Por) und Andreas Kron (Dä) in Sedrun GR. Der Portugiese wird disqualifiziert, weil er seine Linie verlässt – Kron gewinnt nachträglich.

So weit, so gut. Das grosse Thema ist aber sowieso das Zeitfahren am Samstag über den Oberalppass. Ein solches Rennen ist höchst selten. Häufig gibt es flache Zeitfahren, manchmal wellige, selten welche mit einer Bergankunft und fast nie eines über einen Pass. Jetzt aber schon – von Sedrun nach Andermatt.

Ist das eine geniale oder eine gefährliche Idee? Viele Fahrer werden nichts riskieren. Die Favoriten dürften aber ans Limit gehen – auch in der Abfahrt. Das könnte heikel werden. Fabian Lienhard (27) sieht die Sache kritisch: «Im Radsport wird in letzter Zeit nach Spektakel gesucht, er muss ja attraktiv bleiben. Für mich ist die Abfahrt nach Andermatt am Limit.»

«Risiko im vertretbaren Rahmen»

Der Zürcher denkt dabei vor allem an jene Athleten, die mit dem Zeitfahrvelo unterwegs sein werden – dieses ist schwieriger zu lenken als ein normales Rennrad. «Das Risiko ist im vertretbaren Rahmen», meint der sportliche Leiter der Tour, David Loosli. Angst vor schlimmen Stürzen hat er trotzdem. «Aber die habe ich auch, wenn ein ganzes Feld einen Pass herunter saust.»

Übrigens: Die Schweizer Super-Zeitfahrer Stefan Küng (27) und Stefan Bissegger (22) werden kaum Chancen auf den Tagessieg haben – sie sind mit 83 respektive 79 Kilo schlicht zu schwer.

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