Darum habe ich so gejubelt!
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Bissegger erklärt Siegesgeste:Darum habe ich so gejubelt!

Schweizer Erfolg in Gstaad
Deshalb jubelt Bissegger auf dem Rad wie Ronaldo

Einst eiferte Stefan Bissegger Portugal-Star Cristiano Ronaldo nach. Und heute? Da jubelt der Thurgauer wie sein Idol – einfach auf dem Rad!
Publiziert: 09.06.2021 um 19:19 Uhr
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Aktualisiert: 09.06.2021 um 20:36 Uhr
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Vorhang auf für Stefan Bissegger!
Foto: Getty Images
Mathias Germann

Als Kind spielte Stefan Bissegger Fussball beim FC Weinfelden. Er liebte es, dem runden Leder nachzujagen. «Die Spiele im Fernsehen zu schauen, war mir zu langweilig. Ich brauchte Action und ging selber raus», sagt er. Ein Fussballer eroberte das Herz des jungen Thurgauers trotzdem: Portugals Superstar Cristiano Ronaldo (36). «Er war immer mein Lieblingsspieler», so Bissegger.

Was das mit der Tour de Suisse zu tun hat? Einfach: Bissegger jubelt bei seinem Etappensieg in Gstaad so, wie es CR7 schon oft tat. Erst spannt er seine Muskeln im Stil eines Bodybuilders an, schaut grimmig in die Kameras und schreit seine Freude heraus. «Das war nicht bewusst, es ist einfach passiert», sagt er.

«Die Zielgerade war endlos lang»

Im strömenden Regen des Berners Oberlands gewinnt Bissegger aus einer Dreier-Gruppe heraus. Es ist der erste Schweizer Sieg in einem Massenstart-Rennen an der Tour de Suisse seit Grégory Rast 2013. Historisch. «Das ist einer der schönsten Tage meines Lebens», sagt er.

Sein Super-Sprint beschreibt Bissegger so: «Die Zielgerade auf dem Rollfeld des Flugplatzes war endlos lang. Ich musste cool bleiben und pokern. Als noch 150 Meter fehlten, trat ich aus dem Windschatten und gab Vollgas. Ich habe nichts mehr überlegt, sondern alles gegeben. Es hat sich gelohnt.»

Tatsächlich erlebt Bissegger auf den 171,8 Kilometern ein Wechselbad der Gefühle. Zu Beginn versucht er mehrmals, die richtige Fluchtgruppe zu erwischen. Das kostet so viel Kraft, dass er bei einem kurzen Anstieg einbricht und den Kontakt verliert.

Doch der Mann, der in Tokio im Bahn-Vierer antreten wird, kämpft weiter. «Ich konnte mich irgendwie erholen», erzählt er. Er reisst selber aus und ist zwischenzeitlich gar virtueller Tour-Leader. Letztlich reicht es nicht fürs gelbe Trikot. «Alles kann man nicht haben», so Bissegger.

Wann kommt der Muni-Jubel?

Bleibt die Frage: Warum jubelte Bissegger, der den Spitznamen Muni trägt, nicht wie ein solcher? «Ich weiss gar nicht, wie ich einen Muni nachmachen sollte», sagt er lachend. Vielleicht überlegt er sich künftig ja eine Geste. Fürs Erste ist Bissegger einfach unser Rad-Ronaldo!

Bissegger gewinnt die 4. Etappe der Tour de Suisse
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