Der Giro hat dieses Frühjahr einen schönen Schweizer Anstrich: Der Berner Gino Mäder (24) lancierte mit seinem Etappensieg in der ersten Woche die rot-weissen Radwochen in Italien. Dann legte der Zürcher Mauro Schmid (21) auf seiner ersten Grand Tour sensationell nach, kletterte in der 11. Etappe ebenfalls zuoberst aufs Treppchen.
Dazwischen sorgte mit Simon Pellaud ein Schweizer Ausreisser-König für Feuerwerk. Grosses Kino!
Die Krönung für die Schweizer Giro-Fans kommt aber erst noch: Die 20. Etappe am Samstag führt über Schweizer Boden. Und die Passage hat es in sich: Kurz nach dem Grenzübertritt am Lago Maggiore bleibt es vorerst flach, dann aber folgen mit dem San Bernardino und dem Splügen-Pass gleich zwei Bergpreise der ersten Kategorie.
Hat noch einer einen Pfeil im Köcher?
Steht am Ende der 164 brutalen Kilometer wieder ein Schweizer zuoberst auf dem Podest? «Nicht wegen mir», sagt Pellaud lachend zu Blick. Der Mann, der die Herzen der Fans mit seiner offensiven Fahrweise eroberte, gibt zu: «Ich laufe auf dem Zahnfleisch.»
Mehr zum Giro
Ganz so schlecht sind die Aussichten für einen Schweizer Erfolg aber nicht, auch wenn mit Mäder und Reichenbach zwei starke Fahrer bereits ausgestiegen sind: Schmid oder Kilian Frankiny können in den Bergen durchaus mithalten. Wenn sie die richtige Fluchtgruppe erwischen, ist vieles möglich – so gross sind die Abstände im Gesamtklassement mittlerweile. Es ist also auch aus Schweizer Sicht angerichtet für eine würdige letzte Bergetappe, bevor am Sonntag das Schlusszeitfahren steigt.