Der niederländische Radprofi Fabio Jakobsen zieht neun Monate nach seinem schweren Unfall bei der Polen-Rundfahrt juristische Schritte gegen seinen Landsmann Dylan Groenewegen in Erwägung. Nach einem gemeinsamen Treffen der beiden Fahrer in Amsterdam zeigte sich Jakobsen bitter enttäuscht vom Verhalten Groenewegens, der ihn am 5. August 2020 im Zielsprint von Kattowitz in die Absperrgitter gedrängt hatte.
«Dylan hat keine persönliche Entschuldigung angeboten und keinen Willen gezeigt, Verantwortung für seine Aktionen zu übernehmen. Ich würde gerne eine Verständigung mit Dylan erreichen, aber dazu braucht es zwei», schrieb der 24-jährige Jakobsen bei Twitter: «Um die weitere Vorgehensweise werden sich nun meine Anwälte kümmern, ich gebe keine weiteren Kommentare ab.»
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Groenewegen war wegen des Vorfalls für neun Monate gesperrt worden und feiert ab Samstag beim Giro d'Italia sein Comeback. Zuletzt hatte er öffentlich über das Treffen mit Jakobsen gesprochen und sich darüber erfreut gezeigt. «Wir haben uns in einem kleinen Raum in Amsterdam gegenübergesessen und unsere Herzen erleichtern können. Es war ein sehr schönes Gespräch», sagte der 27-Jährige.
Treffen sollte geheim bleiben
Jakobsen zeigte sich über diese Sichtweise recht irritiert. «Ich war überrascht, seine Kommentare über das Treffen zu lesen. Es war arrangiert worden, um gemeinsam den Unfall in Polen zu verstehen», schrieb Jakobsen am Donnerstagabend bei Twitter: «Das Meeting sollte vertraulich zwischen uns und unseren Anwälten bleiben. Ich bin enttäuscht, dass Dylan öffentlich darüber redet.»
Jakobsen hatte nach dem Unfall mit schwersten Kopf- und Gesichtsverletzungen tagelang um sein Leben gekämpft. Im April hatte er sein Comeback feiern können, derzeit bestreitet er die Algarve-Rundfahrt in Portugal. (sid)