Stefan Küng nach Zeitfahren an Tour de France bedient
«Morgen denkt niemand mehr an den Zweiten»

«Ich kriege meine Revanche», sagt Stefan Küng (27). Aber: Vorerst muss der Thurgauer eine Enttäuschung verdauen.
Publiziert: 30.06.2021 um 19:33 Uhr
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Aktualisiert: 30.06.2021 um 21:08 Uhr
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Stark, aber nicht stark genug: Stefan Küng wird im ersten Tour-Zeitfahren Zweiter. «Ich bin enttäuscht», sagt er.
Foto: Getty Images
Mathias Germann

Zweiter. Wieder Zweiter. Nicht schon wieder Zweiter! Stefan Küng sieht beim ersten Zeitfahren der Tour de France lange wieder sichere Sieger aus. «Ich weiss, dass ich an einem guten Tag jeden schlagen kann», sagte er vor dem Rennen. Tatsächlich fährt Küng bärenstark, kraftvoll und dennoch locker.

Doch wie schon beim Tour-Zeitfahren 2017 in Düsseldorf ist wieder einer schneller. Sein Name: Tadej Pogacar (22). Küng ist bedient. «Morgen wird niemand mehr daran denken, wer Zweiter wurde.»

Pogacar wie von einem anderen Stern

Ist es ein Trost, dass Küng vom Vorjahressieger und Rad-Wunderkind aus Slowenien bezwungen wird? Nein. Wie Pogacar satte 19 Sekunden schneller sein konnte, wird Küng zu denken geben. Aber den anderen noch mehr! Denn: Pogacar ist so überlegen, dass man sich schon nach fünf Etappen fragen muss, ob ihn überhaupt jemand bezwingen kann.

«Ich hatte einen super Tag», sagt Pogacar. Geschichte hat er schon jetzt geschrieben – es gab noch nie jemanden, der in so jungem Alter bereits zwei Zeitfahrsiege einfahren konnte. Immerhin: Weil Mathieu van der Poel (26, Ho) wie ein Löwe kämpft, hat Pogacar das Maillot Jaune nicht. Noch nicht.

Sechs Mal Zweiter, vier Mal Erster

Zurück zu Küng. Er muss nach seinem 90. Rennen – 5 davon waren Einzelzeitfahren – weiter auf seinen ersten Tour-Sieg warten. «Ich habe gemacht, was ich konnte. Mehr ging nicht», sagt er. Insgesamt wurde Küng auf World-Tour-Stufe sechs Mal Zweiter in Zeitfahren. Vier Mal gewann er. Für einen Mann mit seinem Ehrgeiz ist das nur etwas: frustrierend. «Aber ich kriege meine Revanche», spricht er das zweite Zeitfahren in der letzten Woche an. Vielleicht sei dann Pogacar etwas müde, spekuliert er. «Ich bin jedenfalls gut drauf», so Küng.

Übrigens: Stefan Bissegger hat wie schon zuletzt bei der Tour de Suisse in Frauenfeld viel Pech, weil es genau bei seiner Fahrt regnet. Einmal stürzt er gar fast. «So macht es keinen Spass», sagt er nach Rang 18 (+1,22 Min).

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