Tagelang suchte die französische Polizei nach der Frau, die während der ersten Etappe der Tour de France einen Massencrash verursachte, weil sie ihr Schild mit der Aufschrift «Allez Opi-Omi» in die Kameras der Live-TV-Übertragung hielt. Dabei stand sie mit dem Rücken zum Peloton und mit einem Fuss auf der Strasse. Der Fahrer Tony Martin konnte ihr nicht mehr ausweichen und es kam zum riesigen Massensturz mit zahlreichen Verletzten.
Die Tour-Direktion hatte nach dem Unfall am Samstag Anzeige erstattet. Zunächst war die Frau aber wie vom Erdboden verschluckt gewesen. Nun soll sie gefasst, befragt und in Polizeigewahrsam gebracht worden sein, wie «rtl.fr» meldet.
Die Festnahme sei am Mittwoch gegen 14:00 Uhr erfolgt, berichtet unter anderem Eurosport. Danach wurde die Frau verhört. Die zuständige Staatsanwältin aus Brest, Camille Miansoni, wollte vorerst nur bestätigen, dass sich «eine Person in Untersuchungshaft genommen wurde, gegen die plausible Gründe vorliegen, dass sie die ihr vorgeworfenen Fakten begannen hat».
Wegen der Plakat-Grüsse an «Opi» und «Omi» wurde spekuliert, dass es sich bei der Zuschauerin um jemanden aus dem deutschsprachigen Raum handeln dürfte. Nun scheint klar, dass die Frau Französin ist und im bretonischen Département Finstère lebt, wo der Tour-Auftakt stattfand.
Der Festgenommenen droht eine Busse in der Höhe von rund 1650 Franken. Sogar eine Gefängnisstrafe ist nicht ausgeschlossen, sollte ein Fahrer, der wegen des Sturzes die Tour nicht fortsetzen konnte, sie verklagen. Dann wäre auch die Busse deutlich höher. (red)