Nach Beleidigung gegenüber der Familie: Alaphilippe vor Absprung
Schweizer Team an Rad-Star dran

Julian Alaphilippe (31) beendet beim Giro seine Durststrecke. Doch wie geht es mit dem Franzosen weiter? Vielleicht führt sein Weg zu einer Schweizer Equipe.
Publiziert: 17.05.2024 um 14:06 Uhr
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Wieder auf der Sonnenseite des Rad-Lebens: Julian Alaphilippe. Er gewinnt beim Giro in grandioser Form.
Foto: imago/LaPresse
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Mathias GermannReporter Sport

Er hätte guten Grund, um dreckige Wäsche zu waschen. Und doch tut es Julian Alaphilippe (31) nach seinem grandiosen Solo-Sieg beim Giro nicht. Vielmehr geniesst der Franzose auf dem Weg zur Siegerehrung die Rufe der Fans. «Loulou, Loulou!» skandieren sie seinen Spitznamen. 346 Tage hatte der zweifache Weltmeister (2020 und 2021) auf einen Sieg warten und heftige Kritik einstecken müssen – auch solche, die unter die Gürtellinie zielten. 

Von «zu viele Partys, zu viel Alkohol», hatte sein Teamchef Patrick Lefevere im belgischen Magazin «Humo» gesprochen. Und im gleichen Atemzug seine Ehefrau Marion Rousse beleidigt. «Julian steht ernsthaft unter ihrem Einfluss. Vielleicht zu sehr», sagte Lefevere. Die ehemalige Profi-Radfahrerin und heutige Organisatorin der Tour-de-France-Frauenrennen konterte: «Zeig etwas Respekt … und Klasse.»

Q36.5 lässt sich nicht in die Karten blicken

Zurück zur Aktualität. Alaphilippe sprach in der Stunde des Triumphs nur davon, dass es «Höhen und Tiefen in einer Karriere» gäbe. Fakt ist: Keiner kann sich vorstellen, dass er seinen auslaufenden Vertrag bei Soudal Quick-Step verlängern wird – die offengelegten Wunden werden kaum heilen. Genau darum ist derzeit eine der heissesten Fragen im Rad-Zirkus, wohin Alaphilippe wechseln wird.

Und da wird es aus Schweizer Sicht spannend. Denn: Wie Blick erfahren hat, steht der Rad-Star bei Q36.5 hoch oben auf der Wunschliste. Q36.5 ist neben Tudor Pro Cycling das zweite helvetische Team in der Pro-Kategorie und will Ende 2025, wenn die neuen Lizenzen vergeben werden, in die World Tour aufsteigen.

Da käme eine Verpflichten Alaphilippes gerade recht. «Dazu gibt es nicht viel zu sagen, eigentlich sogar sehr wenig», lässt Q36.5-Teamchef Douglas Ryder gegenüber Blick verlauten – er verweist auf die Pressestelle des Teams. Anderes wäre auch überraschend gewesen.

Derzeit läuft das Fahrer-Transferkarussell auf Hochtouren. Ob es in Alaphilippes Fall in Zürich (Q36.5 hat seinen Sitz in der Limmatstadt) anhalten wird, wird sich frühestens am 1. August zeigen – vorher dürfen auch fixe Wechsel nicht kommuniziert werden.

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