2018 ist Jan Ullrich am Tiefpunkt seines Lebens angelangt. Der einstige Rad-Held kämpfte mit privaten Problemen, gab sich dem Alkohol und Drogen hin und geriet mit schlimmen Geschichten um Prostituierte und Partys auf Mallorca in die Negativschlagzeilen.
Heute scheints dem gefallenen Velo-Star besser zu gehen. Unter anderem auch, weil ihn sein einstiger Rivale Lance Armstrong in den dunkelsten Stunden geholfen hat!
Ullrich schreibt Brief an Armstrong
Dies verrät Ullrich in der «Bild am Sonntag». Dort schreibt der Deutsche einen Brief an den Amerikaner, der an jenem Tag seinen Fünfzigsten feiert. Die beiden, die jahrelang Rivalen auf der Strasse waren, haben so einige Gemeinsamkeiten. Auch Armstrong fiel nach seiner Karriere tief. Als der jahrelange Dopingbetrug des Texaners aufflog, das ganze Lügengebäude einbrach, stand der einstige Rad-Held plötzlich als einer der grössten Betrüger der Sportgeschichte da.
«Lieber Lance», beginnt Ullrich den Brief. «Dein 50. Geburtstag ist der perfekte Anlass, um auf unzählige Rennen zurückzublicken, die wir gemeinsam bestritten haben. Auf spannende Momente, mitreissende Erfolge und bittere Niederlagen. Aber ich verzichte darauf.»
«Grösste Rivale kann echter Freund werden»
Viel mehr sei ihm Lance neben der Rad-Strecke zur Seite gestanden: «Vor gut drei Jahren, in der schwierigsten Phase meines Lebens, warst Du, lieber Lance, für mich da. Du hast mir unter die Arme gegriffen und gezeigt, dass der grösste Rivale ein echter Freund werden kann. Deine Unterstützung hat dazu beigetragen, dass ich heute wieder gesund bin und mein Leben im Griff habe.»
Armstrong sei während der schwersten Krise Ullrichs extra nach Deutschland gereist, besuchte seinen ärgsten Widersacher in seinem Elend und soll ihm Mut zugesprochen haben.
«Freue mich aufs Wiedersehen»
Ullrich scheint ihm dafür auf ewig dankbar zu sein: «Ich wünsche Dir für Deine Zukunft nur das Allerbeste und freu mich auf unser nächstes Wiedersehen. Am liebsten ganz privat auf einem Rennrad. Dein Jan Ullrich.» (wst)