Es ist der erste Auftritt von Stefan Küng (29) seit seinem brutalen Sturz an der EM in Holland. Und der Thurgauer tritt gleich vor grosses Publikum.
Küng nimmt am Olympiatreff von Swiss Olympic in Sursee LU teil, bei dem die zukünftigen Olympioniken von Paris 2024 schon mal eingestimmt und mit allerlei Infos zum Megaevent gefüttert werden.
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Über 100 Athletinnen und Athleten füllen den Saal, als neben Überraschungsgast Roger Federer (42) auch Küng über seine bisherigen Olympiaerfahrungen spricht. Doch zuerst fragt Moderator Paddy Kälin den Radprofi nach seinem Horrorsturz. Die Bilder vom Crash in die Absperrgitter und die surreal wirkende Weiterfahrt, blutüberströmt und mit kaputtem Helm, gingen um die Welt.
Die Reha ist noch nicht abgeschlossen
Die Sturzfolgen sind auch jetzt noch sichtbar. Vor allem die Narbe auf der Stirn ist markant. Doch Küng ist guter Laune und sagt: «Ich habe wie ein lebendiges Halloween-Kostüm ausgesehen. Wegen der modernen Medien waren die Bilder ja überall, ich war mit dem Sturz ein grösseres Thema, als wenn ich gewonnen hätte.»
Ernster sagt der Thurgauer, dass es ihm soweit okay gehe. Er habe sich zuerst einfach um seine Genesung kümmern wollen, «und dann brauchte ich auch etwas Ferien.» Die Reha sei noch nicht ganz abgeschlossen. Küng hatte neben einer Gehirnerschütterung auch Jochbein- und Handverletzungen erlitten und musste sich operieren lassen.
Ring verloren
Doch der Radstar enthüllt noch einen weiteren Schmerz als Folge des Sturzes. Einen äusserst emotionalen. «Leider ist mein Ehering auf der Strecke geblieben», sagt Küng. «Ich habe ihn nicht mehr. Da mir eine Stunde Erinnerung fehlt, habe ich die Bilder vom Rennen angesehen. Bei der Zieldurchfahrt war der Ring noch am Finger. Doch als dann der Gips weg war, war er weg. Er muss also irgendwo dazwischen verloren gegangen sein.» Aber eben: Küng ist in Sursee in aufgeräumter Stimmung und scherzt, dass seine Frau Céline die Scheidung noch nicht eingereicht habe.
Nach dem Podiumauftritt fragt Blick bei Küng nach. Er schildert den starken Verdacht, dass sein Ehering wohl im Spital im holländischen Emmen verschwunden sei. «Vielleicht mussten sie ihn sogar auftrennen, weil der Finger angeschwollen war.»
Und danach ist der Ring im Trubel wohl vergessen gegangen. Doch Küng hat nicht vor, nun extra nach Holland zu fahren und auf die Suche nach der Nadel im Heuhaufen zu gehen. Aber auch den Ring nochmals herstellen zu lassen, hat das Zeitfahren-Ass nicht vor – der emotionale Wert des einen Rings, der von der Hochzeit im Mai 2022 stammt, ist nicht zu ersetzen.