Alarm um Frauen-TdS: Bis 200'000 Franken fehlen!
«Das wäre ein grosser Verlust»

Elise Chabbey (31) ist der grösste Schweizer Trumpf bei der Tour de Suisse der Frauen. Sie macht sich Sorgen um die Zukunft der Rundfahrt – zu Recht. Immerhin: Es gibt ein wenig Hoffnung.
Publiziert: 15.06.2024 um 12:06 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2024 um 14:31 Uhr
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Geldsorgen plagen die Tour de Suisse – vor allem jene der Frauen. Tour-Direktor Olivier Senn ist besorgt.
Foto: keystone-sda.ch
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Mathias GermannReporter Sport

Wie weiter mit der Tour de Suisse der Frauen? Etwas ist sicher: So wie an diesem Samstag, wenn die vierte Austragung des Rennens startet, wird es nicht weitergehen. Denn: Das Budget von 800’000 Franken kann derzeit gestemmt werden, weil Cycling Unlimited, die Trägerschaft der Tour de Suisse, zwischen 150’000 und 200’000 Franken einschiesst.

Es mangelt an Geld – nicht ein bisschen, sondern massiv. Und weil die Tour der Männer (Budget: 8,2 Millionen) Franken auch in diesem Jahr wohl Verlust (etwa 100’000 Franken) machen wird, ist auch keine Quersubventionierung wie bei anderen Rundfahrten möglich.

Was sich getan hat? Nichts

«Alle schreien nach Gleichberechtigung, aber kaum einer ist bereit, das Portemonnaie zu öffnen», klagte Tour-Direktor Senn im April. Ernüchtert stellt er heute fest: «Getan hat sich fast nichts. Ich bin nicht blauäugig. Aber dass bestehende Sponsoren, die zum Beispiel schon Autos gebucht haben, nun sogar noch abspringen, ist enttäuschend.»

Die Tour de Suisse der Frauen wackelt. «Ich wusste gar nicht, dass es finanzielle Probleme gibt», sagt Elise Chabbey. Die 31-jährige Genferin ist nach der Absage von Velo-Ass Marlen Reusser (32) die beste Schweizerin. «Ich wäre mega enttäuscht, würde die Tour sterben. Das wäre ein grosser Verlust für den Radsport, denn wir haben schöne Etappen und alle Fahrerinnen, mit denen ich spreche, kommen gerne in die Schweiz.»

Neu fahren die Frauen zuerst

Immerhin: Es gibt einen Hoffnungsschimmer. 2025 werden die Frauen vor den Männern starten und von Donnerstag bis Sonntag fahren. Ihre letzte Etappe überlappt sich mit der ersten Etappe der Männer (15. Juni). Das bringt zwei Vorteile. Erstens: Die Frauen-Rennen sind nicht mehr nur ein Anhängsel, sondern läuten das Rad-Fest ein. Und zweitens: Die Positionierung im Kalender der UCI ist besser – so kann man noch stärkere Teams und Fahrerinnen anlocken.

Ob das reicht, um die Tour zu retten? Auch Chabbey hofft darauf. 2024 peilt die Weltnummer 13 einen Etappensieg an. «Das Zeitfahren ist nichts für mich. Aber die anderen drei Etappen habe ich im Visier.»

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