Ihre schönste Erinnerung an ein Rennen? Die WM-Goldmedaille von Cortina d’Ampezzo im Riesenslalom. Ihre Lieblingspisten? Val d’Isère, Beaver Creek und Cortina d’Ampezzo. Ihr favorisierter Weltcup-Ort, um neben dem Skifahren eine gute Zeit zu haben? Cortina d’Ampezzo.
Lara Gut-Behrami liebt das italienische Städtchen in den Dolomiten. Hier kürte sie sich nicht nur vor drei Jahren zur zweifachen Weltmeisterin – nein, hier stand sie im Weltcup auch schon sieben Mal auf dem Podest. Drei Siege fuhr sie dabei ein, den letzten erst beim Super-G vor einer Woche.
Olympia 2026 wäre ein perfekter Abschluss
Da fragt man sich unweigerlich: Will die Tessinerin vielleicht doch von ihrem Plan, nur noch bis zur WM 2025 zu fahren, abweichen? Immerhin finden nur ein Jahr nach den Titelspielen in Saalbach-Hinterglemm (Ö) die Olympischen Spiele in Cortina d’Ampezzo statt. Es wäre nicht nur eine tolle Chance, weiteres Olympia-Gold zu hamstern (sie gewann 2022 den Super-G in Peking), sondern auch der wohl perfekte emotionale Abschluss ihrer Karriere.
«2026 bin ich sicher nicht mehr dabei», sagte Gut-Behrami im Dezember 2021. Und drei Jahre später? Am letzten Samstag meinte sie: «Ich habe bereits gesagt, dass ich bis zur nächsten WM weitermache.» Blick hakt tags darauf, nach ihrem grandiosen Super-G-Triumph, nach: «Ist es wirklich völlig ausgeschlossen, dass Sie bis Olympia 2026 weiterfahren?» Gut-Behrami muss schmunzeln. Sie meint: «Keine Ahnung.» Um dann zu ergänzen: «Manchmal denke ich, dass es möglich ist.»
Vater Pauli: «Es kann viel passieren»
Gut-Behrami betont, dass es auch Tage gebe, wo sie am Ende ihrer Kräfte sei – der Gedanke an Olympia sei dann ganz weit weg. Tatsächlich: Der letzte Dienstag war so ein Tag – Gut-Behrami gewann zwar den Riesenslalom am Kronplatz (It) in unwiderstehlicher Manier, meinte aber: «Ich bin wirklich müde und brauche nun eine Pause.»
Entscheidend sei letztlich ihre Gesundheit, betont sie immer wieder. «Wenn ich mich verletzen sollte, wäre Olympia sowieso kein Thema mehr.» Umso mehr trägt sie der optimalen Regeneration Sorge.
Und was mein ihr Vater Pauli Gut? Er begleitet und trainiert Gut-Behrami seit ihrer Kindheit. Er sagt: «Momentan hat Lara nur noch ein Jahr im Kopf. Aber es kommt auf die Resultate und ihre Gesundheit an – es kann viel passieren.»
Was das heisst? Einfach: Kategorisch schliesst Gut-Behrami Olympia 2026 – es wären ihre vierten Winterspiele – nicht mehr aus. Für ihre Fans und den Schweizer Skisport ist dies eine Nachricht, die Hoffnung macht – nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.