Max Studer ist die Schweizer Zukunftshoffnung im Triathlon. Der 25-jährige startet in der Nacht auf Montag erstmals an Olympischen Spielen. Auch dank der Baukunst seiner Familie, die in der Corona-Pandemie erfinderisch war.
Als im Frühjahr 2020 alle Schwimmanlagen Dicht machen mussten, stellte die Familie in Eigenregie einen Pool auf. 25 Meter lang ist das tunnelartige Bauwerk, überdacht und beheizt.
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Drei Wochen geschuftet am Feierabend
Beim Familienznacht kam die Idee auf. «Mein Vater ist einer, der um das Haus herum sehr viel selber macht. Da kam ihm der Gedanke, dass er für ein anderes Projekt noch alte Planen hatte, mit denen man normalerweise Tunnels abdichtet», erzählt Max. Bei einer Recycling-Firma im Nachbardorf findet Max Senior die nötigen Metallträger und Isolationsplatten – und der Bau beginnt. «Vor allem meine Eltern, mein Bruder und ich haben daran gearbeitet. So entstand in weniger als drei Wochen mit Feierabendarbeit der Pool.»
Das Resultat ist eindrücklich, auch dank Unterstützung von Freunden und weiteren Firmen. Sogar eine professionelle Technik-Anlage konnten die Studers ausleihen. Ab Ostern bis Ende Mai konnte der gelernte Logistiker normal weitertrainieren im Garten in Kestenholz SO statt wie üblich in St. Moritz GR.
Auch die Eltern badeten ab und zu
Fast täglich war Studer im Wasser, wie auch die Athleten des Triathlon-Leistungszentrums Solothurn. «Der Pool wurde täglich 4-6 Stunden genutzt», verrät Studer. «Natürlich gingen dann auch ab und zu mal die Eltern rein, wenn der Luxus schon da ist.»
Dank dem Eigenbau-Pool konnte er im Schwimmen, seiner schwächsten Disziplin, normal weiterarbeiten und Fortschritte machen. Den Beweis erbrachte er mit dem EM-Titel in der Super-Sprint-Distanz Mitte Juni in Kitzbühel. Der bisherige Höhepunkt für den starken Läufer, der seit gut drei Jahren mit Trainer-Legende Brett Sutton zusammenarbeitet.
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An die Medaillen will er nicht denken. Studer, der auch im Mixed am Start ist, will in Tokio in erster Linie Erfahrungen sammeln, um in Paris 2024 bereit zu sein für den Kampf um Edelmetall.
Übrigens: Der Eigenbau-Pool soll nach Tokio abgerissen und das Material zurückgegeben werden. Er blieb nur so lange stehen, damit Max im Falle einer Quarantäne hätte weiter trainieren können.
Die 32. Olympischen Sommerspiele finden vom 23. Juli bis 8. August 2021 in der japanischen Hauptstadt Tokio statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.
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