«Kommt 2022 wieder»
Unmögliche Sponsorensuche für Hoffnungsträger Frei und Studer

Wegen der Corona-Krise erleben Sina Frei und Max Studer einen erschwerten Start in die Karriere.
Publiziert: 06.11.2020 um 10:54 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2020 um 11:10 Uhr
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Corona kommt für Sina Frei zu einem ungünstigen Zeitpunkt.
Foto: keystone-sda.ch
Stefan Meier

Sie sind beide jung. Sie sind beide absolute Hoffnungsträger in ihren Sportarten. Und sie beide werden derzeit auf ihrem Weg an die Weltspitze wegen Corona eingebremst: Mountainbikerin Sina Frei (23) und Triathlet Max Studer (24). Die beiden stehen am Anfang ihrer Karrieren. Und ob es wie erhofft ganz grosse Karrieren werden, könnte sich ausgerechnet jetzt in der Corona-Krise entscheiden.

«Am meisten Sorgen macht mir die Ungewissheit», sagt Frei. Die U23-Weltmeisterin hat sich in der Elite bereits etabliert. Es beschäftigt sie, fast nichts planen zu können, nicht einmal ein anständiges Winter-Trainingslager. Vor allem beschäftigt sie aber die Sponsorensuche.

Noch verfügt Frei – wie auch Studer – nicht über ein grosses Sponsoren-Portfolio. «Die meisten Firmen wollen momentan keine neuen Verträge eingehen. Dann heisst es eher: Vielleicht 2022 wieder», verrät Frei.

Sie wohnt noch daheim bei den Eltern, ist voll auf ihre Unterstützung angewiesen. Sponsoren zu finden wäre «schon entscheidend für mich, damit ich auf meinen eigenen Beinen stehen und den nächsten Schritt machen kann», sagt Frei.

Eine Änderung der Lage ist nicht unmittelbar in Sicht. Der einzige Hoffnungsschimmer. «2021 nach den Olympischen Spielen beenden viele Sponsoren ein Engagement, ein neuer Zyklus beginnt. Vielleicht wird es dann besser», so die Zürcherin.

Studer ist etwas optimistischer. Er glaubt, dass mit den auf nächsten Juli verschobenen Olympischen Spielen die Aufmerksamkeit auf den Sport wieder so gross wird, dass Sponsoren wieder mehr ausgeben wollen.

Er macht sich eher Gedanken um seine sportliche Entwicklung. «Als junger Athlet fehlen mir noch die Wettkampf-Erfahrungen in der Spitzenkategorie. Da konnte ich dieses Jahr auch keine sammeln, was aber wichtig wäre. 2020 ist da ein verlorenes Jahr», so der Solothurner.

Zwar konnte er den Fokus voll darauf legen und im Training grosse Fortschritte erzielen. Das zeigte sich auch mit dem ausgezeichneten 10. Rang an der WM in Hamburg. «Aber eine regelmässige Entwicklung mit mehr Wettkämpfen wäre sicher positiver gewesen.»

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