Eliud Kipchoge (39) hat als einziger Mensch auf der Welt einen Marathon in unter zwei Stunden bestritten (unter inoffiziellen Bedingungen 2019 in Wien). 20 offizielle Marathons ist er gelaufen, 16 davon hat er gewonnen. Die letzten beiden Olympiarennen 2021 in Tokio und 2016 in Rio? Beide gewonnen.
Nun will der Kenianer im August in Paris mit dem dritten Olympia-Gold in Folge seine Karriere krönen. Aber was, wenn plötzlich mehrere Kenianer stärker sind als der Lauf-Superstar – wird er dann überhaupt aufgeboten?
Im März schlechtestes Resultat der Karriere
Die Limite für Olympia 2024 hat Kipchoge längst geknackt – beim Sieg am Berlin-Marathon im vergangenen September stellte er die weltweit immer noch drittschnellste Zeit der Quali-Periode auf. Doch nach dem Tokio-Marathon Anfang März machen sich Sorgen breit um den Kenia-Star. Der zehnte Platz war die schlechteste Marathon-Platzierung seiner Karriere. Fünf Landsmänner waren schneller, das Podest rein kenianisch – über 4,5 Minuten fehlten Kipchoge zum Sieg.
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«Nicht jeden Tag ist Weihnachten», sagte der 39-Jährige danach. Nur drei Marathonläufer darf Kenia wie gewohnt an den Olympia-Start schicken. Neben dem Titelverteidiger haben 72 Landsmänner (!) die Limite ebenfalls schon geknackt. Die Qual der Wahl. Im Vergleich: Als einziger Schweizer hat bisher Tadesse Abraham (41) die Limite von 2:08:10 Stunden unterboten (dreimal). OL-Champion Matthias Kyburz will es als Quereinsteiger am 7. April schaffen.
Das hohe Standing ist geblieben
Die Spekulationen, ob Kipchoge angesichts der grossen Inland-Konkurrenz überhaupt teilnehmen darf, werden auf Fachportalen wie «Runner's World» aufgeworfen. Einem Olympia-Marathon ohne den Superstar des Laufsports mit 2,5 Millionen Followern auf Instagram würde viel Glanz fehlen – und ein breites Lächeln. Kipchoge ist dafür bekannt, es während des Rennens immer wieder bewusst aufzusetzen.
Jetzt greift ihm Kenia-Cheftrainer Julius Kirwa kräftig unter die Schultern, er sagte am Montag zu «Pulse Sports Kenia»: «Wir vertrauen auf ihn.» Er solle die Diskussionen um ihn ausblenden. Die Chancen auf das Lächeln des Superstars in Paris stehen also gut – volle Klarheit gibt die definitive Selektion im Mai.