Man könnte meinen, die US-Sprint-Staffel leidet unter einem Fluch. In Paris verpassen die Top-Favoriten zum sechsten Mal in Serie Olympia-Gold. Ein verpatzter erster Wechsel von Christian Coleman zu Kenny Bednarek begräbt die amerikanischen Hoffnungen bereits nach 100 Metern.
Athen 2004: Die Favoriten um Justin Gatlin holen hinter Grossbritannien Silber.
Peking 2008: Die Amerikaner mit dem amtierenden Weltmeister Tyson Gay lassen im Vorlauf den Stab fallen.
London 2012: Tyson Gay wird nachträglich des Dopings überführt und den USA wird Silber aberkannt.
Rio 2016: Mit den Stars Gatlin und Gay im Boot wird das Team wegen eines falschen Wechsels im Final disqualifiziert.
Tokio 2021: Wiederum verhindert ein Wechselfehler die Final-Quali.
Paris 2024: Der nächste Wechselfehler führt zur Disqualifizierung im Final.
Athen 2004: Die Favoriten um Justin Gatlin holen hinter Grossbritannien Silber.
Peking 2008: Die Amerikaner mit dem amtierenden Weltmeister Tyson Gay lassen im Vorlauf den Stab fallen.
London 2012: Tyson Gay wird nachträglich des Dopings überführt und den USA wird Silber aberkannt.
Rio 2016: Mit den Stars Gatlin und Gay im Boot wird das Team wegen eines falschen Wechsels im Final disqualifiziert.
Tokio 2021: Wiederum verhindert ein Wechselfehler die Final-Quali.
Paris 2024: Der nächste Wechselfehler führt zur Disqualifizierung im Final.
Die US-Amerikaner überqueren die Ziellinie als Siebte, werden kurz darauf aber disqualifiziert, da der besagte Wechsel ausserhalb der erlaubten Zone erfolgt ist. Gold holt sich Kanada vor Südafrika und Grossbritannien.
Legende ist schärfster Kritiker
An einen Fluch glaubt Leichtathletik-Legende Carl Lewis nicht. Der neunfache Olympiasieger, darunter auch zweimal in der Staffel, sieht den Fehler vielmehr beim Leichtathletik-Verband USA Track and Field (USATF). «Es ist Zeit, das System zu sprengen», schreibt er nach dem enttäuschenden Rennen auf X. «Es ist klar, dass alle im Verband sich mehr um gute Beziehungen als ums Gewinnen bemühen.»
Bereits vor dem Final hat sich der 63-Jährige kritisch auf Social Media geäussert: «Wenn die USA morgen gewinnt, sprecht mit den Athleten, wenn nicht, sprecht nur mit den Trainern.» Dass sich Lewis den Verband vorknöpft, ist derweil nichts Neues.
Andauernde Lewis-Schelte
Schon vor drei Jahren, als die Amerikaner in Tokio – ebenfalls wegen eines Wechselfehlers – sogar den Final der besten Acht verpasst hatten, liess der Star der 80er und 90er kein gutes Haar an den Entscheidungen der USATF. «Das Wechselsytem ist falsch, die Läufer rennen die falschen Abschnitte und es war klar, dass es an Führungsqualitäten fehlt. Das Rennen war eine totale Blamage», schrieb er damals auf X. In einem Interview mit der Zeitung «USA Today» verglich er die Leistung mit einem «Football Coach, der den Superbowl mit 99:0 verliert, weil er das Team so schlecht vorbereitet hat.»
Die Athleten selbst äusserten sich in Paris nur positiv über die Vorbereitungen. «Wir trainieren viel. Kenny Bednarek und ich sind schon ein paar Mal zusammengelaufen. Vor dem Rennen waren wir selbstbewusst», sagte Startläufer Christian Coleman.