Judoka Daniel Eich (24) verliert den Kampf um die Olympia-Bronzemedaille und schrammt damit an einer Olympia-Medaille vorbei! Eich unterliegt dem Israeli Peter Paltchik mit Waza-Ari. Kurz vor Schluss gibt es gar noch Verwirrung um den Sieger. Zuerst gibt der Richter Paltchik seine dritte Verwarnung, womit dieser disqualifiziert gewesen wäre. Der Videoschiedsrichter nimmt die Szene aber noch unter die Lupe – und erkennt die Verwarnung wieder ab. Die fünf Sekunden auf der Uhr sind letztlich für Eich zu wenig, um nochmals angreifen zu können.
Eich holt sich letztlich den fünften Platz. Mit einem Medaillensieg wäre er erst der vierte Schweizer Medaillengewinner an Olympischen Spielen im Judo nach Erich Hänni (Silber 1964), Jürg Röthlisberger (Gold 1980 und Bronze 1976) und Sergei Aschwanden (Bronze 2008) gewesen. Zum Olympiasieger krönt sich der Aserbaidschaner Selim Kozojew, er gewinnt den Final gegen den Georgier Ilia Sulamanidse.
Starke Leistungen gegen besser klassierte Judokas
Für Eich endet ein starker Tag damit enttäuschend. Im Viertelfinal schlägt er den spanischen Weltranglsitendritten Nikolos Scherasadischwili. Im Halbfinal ist dann aber rasch Endstation. Nach gerade mal 12 Sekunden wird er vom Georgier Ilia Sulamanidze geschlagen. Der Weltranglistenzweite kontert einen Angriff des Schweizers erfolgreich und gewinnt nach Nippon.
Zuvor besiegt er den Syrer aus dem Flüchtlingsteam Adnan Khankan in nur 47 Sekunden. Im Achtelfinal setzt er sich dann gegen den Kanadier Shanty Elnahas durch. Gegen den Weltranglistendritten gelingt der entscheidende Wurf nach einer guten halben Minute im Golden Score – der Verlängerung im Judo.
Zwei Bronzemedaillen im Judo
Eich verpasst derweil eine von beiden Olympia-Medaillen. Der Modus im Judo lässt es nämlich zu, dass im Judo zwei Olympia-Bronzemedaillen vergeben werden. Wer also im Viertelfinal verliert, muss nicht gleich die Koffer packen, sondern hat die Möglichkeit sich über den Hoffnungsweg noch eine Bronzemedaille zu holen. Damit entstehen zwei Duelle um Bronze.
Paltchik – der Bezwinger von Eich im Bronze-Duell – verlor sein Viertelfinalduell gegen den Weltranglistenersten Zelym Kotsoiev aus Aserbaidschan. Paltchik qualifizierte sich aber über den Hoffnungsweg und einem Sieg in der sogenannten Repêchage gegen den Holländer Michael Korrel für den A-Bronze-Wettkampf. Dieses verliert Eich nun – darf sich letztlich aber über den vor den Spielen sicherlich unerwarteten fünften Platz freuen.