Die Töff-WM macht Sommerpause. Aber schon in den letzten Rennen vor den Ferien ist nach dem Unfalltod von Jason Dupasquier (†19) längst wieder Normalität eingekehrt.
Doch in der Familie der verunglückten Schweizer Töff-Hoffnung gibts keine Normalität mehr. Die Familie, die voller Leidenschaft im Töff-Sport dabei war, zieht sich von den Rennstrecken zurück. Denn nach Jasons Tod ist Bruder Bryan (16) nicht mehr in der Lage, selber wieder auf eine Rennmaschine zu steigen.
Bryan verkündet es mit emotionalen Worten in einer Instagram-Story: «Nach dem Unfall meines Bruders und auch aus anderen Gründen habe ich beschlossen, die Töff-Welt zu verlassen. Ich bitte darum, nach meiner Entscheidung keine weiteren Kommentare abgeben zu müssen, danke.»
«Nicht möglich, weiterzufahren»
Jasons Bruder ist diese Saison in der Nachwuchsserie «Northern Talent Cup» angetreten, die bei einigen europäischen Grands Prix als Rahmenrennen am Start ist. Eng begleitet von Vater Philippe, der bei Töff-Hersteller KTM arbeitet und das Junioren-Team mit Bryan führt. Doch der Teenager hatte im Juni bereits auf seine Rennen auf dem Sachsenring und in Assen verzichtet – er war nicht im Stande, nach dem Tod des Bruders wieder in den Sattel zu steigen.
Jetzt macht Bryan, der sich beim letzten Einsatz im Mai in Le Mans auch noch verletzte, ganz Schluss, wie auch Vater Philippe gegenüber Blick bestätigt: «Der Motorsport ist für uns vorbei. Es ist für uns nicht möglich, weiterzufahren.» Die Wunden nach dem Drama von Mugello sind viel zu gross, als dass die Töff-Familie auf die Rennstrecken zurückzukehren könnte.
Die ganze Familie macht Schluss
Während Jahrzehnten haben die Dupasquiers ihr Leben dem gefährlichen Töff-Sport gewidmet. Vater Philippe war ein Weltklasse-Motocross-Pilot und der erfolgreichste Schweizer Offroad-Fahrer aller Zeiten. Jason, Bryan und zeitweise auch Tochter Alyson (23) sind schon als Kinder Rennen gefahren. Natürlich im Fahrerlager auch immer dabei: Mutter Andréa.
Die Familie schafft 2016 Denkwürdiges: Philippe, Jason und Bryan werden in ihren Supermoto-Klassen alle am selben Tag Schweizermeister. Doch jetzt ziehen sich die Dupasquiers aus traurigem Grund aus dem einst geliebten Töff-Sport zurück.