Dupasquiers Freund tritt Nachfolge an
«Es wird schwer, mit Jasons Töff zu fahren»

Mit dieser Fahrerwahl hat niemand gerechnet. Jason Dupasquiers Nachfolger wird mit Filip Salac (19) sein bester Freund im Töff-Fahrerlager. Der Tscheche kündigt für den emotionalen Wechsel sogar bei seinem bisherigen Team und verzichtet auf den Assen-GP.
Publiziert: 24.06.2021 um 18:11 Uhr
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Riesige Trauer: Die Schweizer Töff-Hoffnung Jason Dupasquier verstirbt Ende Mai nach einem Quali-Crash.
Foto: keystone-sda.ch
Matthias Dubach

Aus Respekt vor dem verstorbenen Jason Dupasquier (†19) hat sein Rennstall seit dem Drama Ende Mai den Töff des Schweizers nicht mit einem neuen Piloten besetzt. Nun ist klar, wer die Moto3-Maschine des Fribourgers nach der Sommerpause übernehmen wird.

Es ist Filip Salac (19). Der Tscheche als Dupasquier-Nachfolger ist eine faustdicke Überraschung – denn Salac fährt bereits in der Moto3-WM, war also nicht auf Teamsuche.

Doch es ist kein normaler Teamwechsel. Hier waren die Emotionen stärker als alles andere. Denn Salac war ein guter Freund von Dupasquier, sein bester Töff-Kumpel. Und jetzt übernimmt er im PrüstelGP-Team, für das er 2019 selber schon gefahren ist, den Töff seines Freundes.

«Es wird schwer für ihn sein auf Jasons Motorrad»

Teamchef Florian Prüstel sagt: «Da Filip ein guter Freund von Jason war, wird es schwer für ihn sein, mit seinem Motorrad Rennen zu fahren. Aber ich bin mir sicher, dass das eine starke Motivation für Filip sein wird. Nach einigen sehr schwierigen Wochen freuen wir uns darauf, ab dem Steiermark-GP wieder mit ihm zusammen zu arbeiten.»

Salac selber sagt: «Ich werde für Jason mein Bestes geben!» Die beiden kannten sich seit Jahren, sind in der Nachwuchsklasse Red Bull Rookies Cup gute Freunde geworden.

Schon einen Tag nach dem Tod des Schweizer liess sich der Tscheche ein Tattoo mit Jasons Startnummer 50 stechen. Er war neben Jasons Teamkollege Ryusei Yamanaka auch der einzige Pilot aus der betroffenen Moto3-Klasse, der nach Bulle FR an die Trauerfeier gereist ist.

Kündigung aus emotionalen Gründen

Und nun verlässt Salac sogar sein italienisches Snipers-Team, um den Platz seines verstorbenen Kollegen einzunehmen. Sportlich gab es für die Kündigung keinen Grund: Noch letzten Sonntag holt Salac auf dem Sachsenring seine erste Moto3-Pole-Position.

Doch nun verzichtet er sogar für den emotionalen Teamwechsel auf den GP in Assen dieses Wochenende: Sein Ex-Team tritt bereits mit einem neuen Fahrer an. Und PrüstelGP fährt das letzte Rennen vor der Sommerpause nochmals mit nur einem Fahrer.

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