Dominique Aegerter steht kurz davor, den ersten WM-Titel seiner Karriere klar zu machen. Nachdem es in der MotoE vor zwei Wochen nach einem skandalösen Finish nicht gereicht hat, ist ihm in der Supersport-WM der Triumph kaum mehr zu nehmen.
Der Südafrikaner Steven Odendaal ist noch am nächsten dran, mit 62 Punkten Rückstand. Speziell: Die Ehefrau von Odendaal hat eine Vergangenheit mit dem Schweizer.
In den Saison 2012 und 2013 war Denisa Chytilova die gute Seele in Aegerters Team. Für ein Blick-Fotoshooting trug er sie sogar auf Händen.
«Wir hatten es immer gut zusammen, als sie im Team war. Vor allem hat sie eine sehr gute Arbeit gemacht», sagt Aegerter. Gästebetreuung, Medienorganisation, Ticketing, Hospitality – die Tschechin hatte die Fäden im Griff.
«Sie beachtet mich gerade nicht mehr wie früher»
Mit Odendaal fand sie wenig später ihr Glück. 2018 heirateten sie. «Und jetzt ist sie gerade Mutter geworden. Aber viel Kontakt haben wir nicht», sagt Aegerter und lacht. «Da sie die Frau von Steven ist, beachtet sie mich als Rivalen im Moment nicht so wie früher.»
Das Verhältnis sei aber gut, sagt Aegerter. Auch zu Odendaal. Sie fuhren vor Jahren schon gegeneinander, schwatzen ab und zu. Man gratuliert sich. Klar: So dominant wie Aegerter fährt, gibts keinen Grund für Spannungen.
So kann Aegerter den Titel holen
10 Saisonsiege hat der Oberaargauer, der am Donnerstag 31 Jahre alt wurde, bereits eingefahren. Odendaal steht bei vier Erfolgen, acht weiteren Podestplätzen, hat zwei Rennen mehr absolviert – und mag trotzdem nicht mit.
Schraubt Aegerter in den beiden Rennen am Wochenende in Portimao (Por) den Vorsprung auf über 100 Punkte, wäre der Titel vier Rennen vor Schluss fix. Bei zwei Aegerter-Siegen müsste Odendaal maximal zweimal Zehnter werden.
Darum ist nicht anzunehmen, dass es schon am Sonntag soweit ist. «Die letzten Rennen hat er zwar viele Fehler gemacht und war nicht so schnell», sagt Aegerter. «Aber besser als Zehnter war er trotzdem.»
Zudem könne auch bei ihm viel passieren. «Ich kann stürzen oder abgeschossen werden, technische Defekte haben», warnt Aegerter. Im Wissen, dass es gut aussieht: «Wenn ich bei den kommenden Rennen ins Ziel komme, dann bin ich vorne dabei und dann reicht es auch.»