Eigentlich alles in Butter bei Dominique Aegerter. Der Berner ist mit dem holländischen Team «Ten Kate» in der Supersport-WM eine Klasse für sich. 62 Punkte beträgt sein Vorsprung als Leader zehn Rennen vor Schluss, in den 14 bisherigen Rennen siegte er neun Mal und wurde zwei Mal Zweiter – eine Mega-Bilanz.
Und doch droht der 30-Jährige nun, fast seinen gesamten Vorsprung an nur einem Wochenende zu verlieren, während er hilflos zuschauen muss. Das Problem: Aegerter startet auch in der MotoE-Klasse innerhalb des MotoGP-Zirkus’. Diesen Rennen mit dem «Intact»-Team, bei dem er zuerst unterschrieben hat, ist vertraglich Priorität zugesichert.
Während also die Supersport-Klasse für zwei Rennen in Barcelona (Sp) gastiert, fährt Aegerter in Misano (It) Elektro-Töff. Die Chance für seinen Verfolger Steven Odendaal (4 Saisonsiege), 50 Punkte auf einen Schlag aufzuholen.
Auch in der MotoE liegt der Titel drin
Immerhin behauptet Aegerter also sicher die Supersport-Führung und weitere Termin-Kollisionen stehen keine an. Er ist bereit, den Kampf anzunehmen. «Es wird sicher nicht einfach. Aber ich konnte mir ja auch schon diesen Vorsprung herausfahren», sagt Aegerter. «Und er muss diese 50 Punkte auch erst noch holen. Ich kann beruhigt sein, dass ich so oder so die Führung behalten werde.»
Und wer weiss, vielleicht jubelt Aegerter ja sogar doppelt. Denn auch in der MotoE hat er Titelchancen. In Misano finden am Samstag und Sonntag die letzten beiden WM-Rennen statt. Als Vierter in der Gesamtwertung liegt er 11 Punkte hinter dem Italiener Alessandro Zaccone.
Keine Doppel-Belastung mehr
Egal wie die doppelte Titeljagd ausgeht, wird Aegerter nächste Saison sicher nicht mehr in zwei Klassen antreten. Mit grösster Wahrscheinlichkeit wird er in den nächsten Wochen wieder bei Ten Kate in der Supersport unterschreiben. Aber auch die Optionen Superbike und Moto2-WM sind noch offen.