«Die Familie wollte, dass wir fahren»
Aegerter widmet traurigen Sieg dem toten Dean Vinales (†15)

Töff-Hoffnung Dean Berta Vinales verunfallte am Samstag schwer und starb beim Supersport-300-Rennen in Jerez. Schon Tags darauf geht die Motorrad-Show weiter. Eine harte Aufgabe, wie der Schweizer Dominique Aegerter erzählt.
Publiziert: 27.09.2021 um 08:12 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2021 um 10:38 Uhr
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Der ist für dich! Dominique Aegerter siegt in Jerez und widmet den Erfolg dem am Tag zuvor verstorbenen Dean Berta Vinales.
Foto: freshfocus
Stefan Meier

Dominique Aegerter steckt irgendwo zwischen Himmel und Hölle fest. Da ist der tragische Unfall in der Supersport-300-Kategorie, der Dean Berta Vinales am Samstag in Jerez das Leben kostete. Und da ist der Sieg am Sonntag, der den Schweizer einen Schritt näher an den WM-Titel in der Supersport-Klasse bringt. Emotionen, die schwierig zu vereinen sind.

«Es war alles sehr speziell und traurig. Wir hatten am Samstagabend noch ein Meeting, die Fahrer konnten mitsprechen, ob am Sonntag gefahren werden soll», verrät Aegerter. Der Wunsch der Familie war klar: «Sie wollten, dass wir fahren, auch aus Respekt. Wir machen den Sport, den wir lieben. Das ist auch in ihrem Blut und Herz. Für mich war klar, dass ich fahren will.»

Der Renntag wird von dieser grossen Trauer um den erst 15-jährigen Dean überschattet. Am Morgen wird eine Trauerminute abgehalten. Mit dabei sind auch Deans Cousins: Maverick Vinales, der in der MotoGP ein Star ist. Und Isaac Vinales, der in der Superbike-Klasse fährt.

Schweigeminute bringt alles wieder hoch

«Die Schweigeminute war super hart», sagt Aegerter. «Es war sofort wieder alles da. Da waren all die traurigen Gesichter und wir haben Maverick und Isaac kondoliert.»

Alle wüssten, wie dieser Sport ist, sagt Aegerter. Doch das macht es nicht einfacher. «Da ist der Sieg, ein super Erfolg. Und der Unfall, diese Riesenkatastrophe. Und vor allem ist es schon zum dritten Mal in dieser Saison, dass ein so junger Fahrer stirbt.»

Klar: Aegerter denkt an den Fribourger Jason Dupasquier, der im Mai mit 19 Jahren sein Leben liess. Und an den Spanier Hugo Millan, der im Juli mit 14 Jahren verstarb.

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Auch auf dem Töff mit Gedanken bei Vinales

Selbst während des Rennens sei es dem Oberaargauer schwer gefallen, diese Gefühle auszublenden. Vor allem, weil er so komfortabel in Front lag. Aegerter nahm etwas Tempo und Risiko raus. «Aber dann hatte ich die Gedanken im Kopf. Es ist nicht einfach, die Konzentration hoch zu halten dann.»

Trotzdem ist es ihm gelungen, den Sieg nach Hause zu bringen. «Ich widme ihn Dean», sagt der 30-Jährige.

Die Gedanken richten sich nun schon auf das kommende Wochenende in Portimao. Dank seinen nun wieder 62 Punkten Vorsprung in der WM kann Aegerter theoretisch schon dort seinen ersten WM-Titel holen.

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