Down Under geht Superbike-WM los
Töff-Star Aegerter erlebte miese Winterpause

So früh wie keine andere Rennserie startet die Superbike-WM schon an diesem Wochenende ins neue Jahr. Dominique Aegerter hat hohe Ambitionen für diese Saison – aber eine verpfuschte Wintervorbereitung.
Publiziert: 22.02.2024 um 14:26 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2024 um 17:08 Uhr
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Dominique Aegerter: Saisonstart in Down Under unter erschwerten Bedingungen.
Foto: Waldemar Da Rin/freshfocus
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Die Superbike-WM mag nicht die allerhöchste Töff-Kategorie sein, doch auch in der Königsklasse der käuflichen Maschinen werden Absenzen in der Saisonvorbereitung knallhart abgestraft. Den jüngsten Beweis liefert unfreiwillig Dominique Aegerter (33).

Der Berner schloss die letzte Saison in überragender Form mit seinen beiden ersten Superbike-Podestplätzen ab und träumte nun für 2024 vom ersten Superbike-Sieg.

Doch dann funkt ihm vor dem Saisonauftakt an diesem Wochenende auf Phillip Island (Hauptrennen Sa und So, jeweils 6.00 Uhr, live Eurosport) eine heftige Virusinfektion rein. Im Januar liegt Aegerter flach. Jetzt ist er zwar wieder gesund nach Down Under gereist, doch er sagt: «Es geht mir wieder gut, aber ich konnte einen Monat lang nicht trainieren.» Kein Gym, kein Velofahren, kein Motocross-Training, einfach nichts – die Genesungsphase wird für Fitnessfanatiker Aegerter zur grossen Geduldsprobe.

Nur ein Testtag auf dem Renn-Töff – statt fünf

Ebenso heftig: Auch auf seiner Rennmaschine kommt er vor dem Auftakt kaum zum Fahren. Die beiden offiziellen Zweitage-Tests in Jerez und Portimao muss Aegerter wegen des Virus sausenlassen. Und dann kommt in Australien der nächste Hammer. Der letzte Vorsaisontest auf der Auftaktrennstrecke wird von zwei auf einen Tag gekürzt, weil der Schiffscontainer mit den Reifen für alle Teams erst in letzter Minute ankommt. 

So sitzt Aegerter erst diesen Dienstag, nur drei Tage vor dem ersten freien Training der neuen Saison, wieder auf seiner Yamaha. «Ich war sehr nervös, vier Monate ohne Rennmaschine sind eine lange Zeit. Ich brauchte ein paar Runden, um mich wieder ans Tempo von 320 km/h zu gewöhnen», sagt er.

«Bin nicht zu 100 Prozent vorbereitet»

Die Gegner hatten diesen Winter fünf Testtage, der Schweizer nur einen – das zeigt sich unbarmherzig im Ergebnis: Rang 13 mit 1,137 Sekunden Rückstand. «Ich bin nicht zu 100 Prozent aufs erste Rennen vorbereitet», sagt Aegerter ehrlich. 

Er hofft jetzt, dass sich die miese Winterpause im Laufe der Saison wieder wettmachen lässt. Das ist auch nötig. Denn wenns im Sommer schon wieder um neue Verträge geht, interessiert keinen mehr eine Virusinfektion im Winter. So knallhart gehts eben auch in der Superbike-WM zur Sache. 

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