Erste Bilder mit neuer Ducati
Töff-Legende kritisiert Marc Marquez für Honda-Exit

Der Töff-Transfer des Jahrzehnts schlägt noch immer hohe Wellen. Als sich MotoGP-Superstar Marc Marquez erstmals in den neuen Farben als Gresini-Ducati-Pilot zeigt, kassiert er Kritik aus der Heimat.
Publiziert: 22.01.2024 um 14:06 Uhr
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Marc Marquez im neuen Outfit: Nach elf Jahren als Honda-Werkspilot startet der Töff-Star in sein neues Leben als MotoGP-Privatfahrer von Gresini-Ducati.
Foto: Gresini Racing
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Sogar für Marc Marquez (30) ist es noch immer surreal, dass er für die MotoGP-Saison 2024 wirklich seinen Sensationstransfer durchgezogen hat. Als er sich am Wochenende bei der Teampräsentation erstmals in den Farben des Privatrennstalls Gresini-Ducati zeigt, sagt der achtfache Töff-Weltmeister über seinen gewöhnungsbedürftigen Auftritt in Hellblau-Rot: «Es kommt auch mir noch seltsam vor.»

Dass Marquez nach elf Jahren das renommierte Honda-Werksteam verlässt, um in einem Privatrennstall eine der schnellen Ducati-Maschinen zu erhalten, passt einem seiner Landsmänner gar nicht. Ex-GP-Pilot Sito Pons (64), Ende der 80er-Jahre zweimal 250-ccm-Weltmeister und jahrelang MotoGP-Teambesitzer, kritisiert Marquez für seinen Honda-Exit.

Ex-Weltmeister kritisiert späten und egoistischen Abgang

Pons wirft dem seit zwei Jahren sieglosen Superstar mangelnde Loyalität vor. «Für mich ist Loyalität von entscheidender Bedeutung», sagt Pons im Podcast «The Race MotoGP», «man sollte nicht wechseln, wenn die Dinge nicht klappen. Doch Marc verlässt Honda, weil das Motorrad nicht gut ist. Aber man kann nicht die ganze Schuld der anderen Seite zuschieben.»

Für den Ex-Weltmeister ist klar: Marquez hat mit seinen vielen Stürzen und den vielen Verletzungen auch einen Anteil an der Honda-Misere. Der frühere Seriensieger sei zudem seinem ewigen Arbeitgeber Honda, dem er seine MotoGP-Karriere zu verdanken habe, auch noch mit seiner späten Abgangsentscheidung in den Rücken gefallen. «Er hätte sich schon im Sommer und nicht erst im Herbst entscheiden dürfen, um Honda wenigstens genügend Zeit zu geben, einen Nachfolger zu finden», so Pons. 

Marquez wird Teamkollege von Bruder Alex

Seine ganze MotoGP-Karriere war Marquez als Honda-Werkspilot in den Repsol-Farben unterwegs, im Prinzip sein ganzes Leben als Erwachsener. Elf Jahre. Vom 19-jährigen Heisssporn bis zum gereiften Superstar, der bald 31 Jahre alt wird. 

Der MotoGP-Superstar prägte mit 59 GP-Siegen in 169 Rennen eine ganze Ära in der Königsklasse. Doch dann verlor Honda technisch den Anschluss, Marquez stürzte noch häufiger als zuvor, gewann nicht mehr – und haute nun zum Gresini-Rennstall ab, wo er als Privatpilot und als Teamkollege seines Bruders Alex (27) eine der schnellen Ducati-Maschinen bekommt.

Dass Marquez auf Ducati aber wieder um Podestplätze fahren wird, ist auch für Kritiker Pons klar: «Natürlich wird er wieder Rennen gewinnen. Auch gleich den WM-Titel? Das bleibt abzuwarten.»

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