Trotz Fast-Crash mit Weltmeister Bagnaia
Arbeitsloser MotoGP-Pilot holt Sensationssieg in Katar

Der GP in Katar hat einen tragischen Helden. Fabio Di Giannantonio gewinnt sein erstes MotoGP-Rennen, steht nächste Saison aber auf der Strasse. Im Titelkampf fällt eine Vorentscheidung.
Publiziert: 19.11.2023 um 19:54 Uhr
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Plötzlich mit Siegerpokal in den Händen: Fabio Di Giannantonio verliert in der MotoGP seinen Platz an Marc Marquez, siegt aber sensationell beim GP in Katar.
Foto: AFP
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Das wars dann wohl mit dem Traum vom MotoGP-Titel. Herausforderer Jorge Martin (25) kommt beim GP in Katar schon am Start schlecht weg, scheint dann das ganze Rennen ein Problem mit dem Hinterreifen zu haben: Nur Rang 10 für den Spanier von Pramac-Ducati.

Titelverteidiger Francesco Bagnaia (26) hingegen bleibt im zweitletzten Rennen der Saison cool. Der Italiener aus dem Ducati-Werksteam führt lange und kommt dann auf Rang 2 ins Ziel. Bagnaia baut so seinen Vorsprung in der WM auf Martin wohl vorentscheidend auf 21 Punkte aus. 

Di Giannantonio siegt, hat aber kein Team mehr

Beim Final in Valencia nächste Woche gibts zwar im Sprintrennen am Samstag und im Grand Prix am Sonntag nochmals 37 Punkte zu gewinnen. Aber ohne Stürze und technische Ausfälle beim Final ist Bagnaia der zweite WM-Titel in Folge kaum noch zu nehmen.

Eklat bei Moto3-Titelentscheidung

In der kleinen Moto3-Klasse steht der neue Weltmeister ein Rennen vor Schluss fest. Jaume Masia (23) gewinnt in Katar und führt vor dem Final uneinholbar. Der Sieg des Spaniers wird aber von einem Eklat überschattet. Masia und sein Teamkollege Adrian Fernandez (19) reiten im Rennen mehrere Attacken gegen Masias WM-Rivalen Ayumu Sasaki (23).

Der Japaner wird vor allem von Fernandez rüde von der Ideallinie gerempelt, ihm reichts nur zu Rang 5. Zu wenig im Titelkampf. «Besonders fair haben sie nicht gewonnen», sagt Sasakis Teamchef Peter Öttl frustriert bei ServusTV. Der neue Weltmeister wird zwar für sein klar gegen den Gegner gerichtetes Fahrmanöver verwarnt, bei Fernandez unternimmt die Rennleitung nichts. (md)

In der kleinen Moto3-Klasse steht der neue Weltmeister ein Rennen vor Schluss fest. Jaume Masia (23) gewinnt in Katar und führt vor dem Final uneinholbar. Der Sieg des Spaniers wird aber von einem Eklat überschattet. Masia und sein Teamkollege Adrian Fernandez (19) reiten im Rennen mehrere Attacken gegen Masias WM-Rivalen Ayumu Sasaki (23).

Der Japaner wird vor allem von Fernandez rüde von der Ideallinie gerempelt, ihm reichts nur zu Rang 5. Zu wenig im Titelkampf. «Besonders fair haben sie nicht gewonnen», sagt Sasakis Teamchef Peter Öttl frustriert bei ServusTV. Der neue Weltmeister wird zwar für sein klar gegen den Gegner gerichtetes Fahrmanöver verwarnt, bei Fernandez unternimmt die Rennleitung nichts. (md)

Warum Bagnaia das Rennen nicht gewinnt? Weil er rundenlang vom entfesselten Fabio Di Giannantonio (25) verfolgt und dann überholt wird. Weltmeister Bagnaia scheint vom plötzlich vor ihm fahrenden Landsmann irritiert zu sein, Ende der schnellen Startzielgeraden bremst er zu spät und kracht um ein Haar ins Heck von Di Giannantonio. 

Der Rennsieger muss Marc Marquez weichen

Nach dem Fast-Abschuss durch den Weltmeister ist Di Giannantonio der Sieg nicht mehr zu nehmen – ein arbeitsloser Pilot holt den Sensationssieg. Denn der Italiener hat keinen Vertrag mehr für die nächste Saison, er wird 2024 bei Gresini-Ducati von Superstar Marc Marquez (30) ersetzt. 

MotoGP: Jetzt soll Valentino Rossis Halbbruder Marc Marquez ersetzen

Bei diesem Töff-Transfer des Jahrzehnts ist Di Giannantonio der grosse Verlierer. Nun steht er nach seinem ersten Triumph in der Königsklasse bald als MotoGP-Rennsieger auf der Strasse. 

Er sagt nach dem Rennen: «Das war eine Art Revanche von mir. Dieser Sieg ist für alle, die immer an mich geglaubt haben.» Das komplett italienische Podest vervollständigt Valentino Rossis Halbbruder Luca Marini (26). 

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